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Sylvester Stallone: Ewiger Underdog wird 60

Der Schauspieler Sylvester Stallone, bekannt durch seine Paraderollen "Rocky" und "Rambo", feiert am Donnerstag seinen runden Geburtstag. Mit "Rocky 6" steigt er demnächst noch einmal in den Ring.

Berlin - "Einmal in seinem Leben, für den Augenblick des Todes, muss man nach Unsterblichkeit gegriffen haben; falls nicht, dann hat man nie gelebt", sagte Sylvester Stallone einst. Das 60. Jubiläum ist für den muskulösen, 1,78 Meter großen Mimen kein Grund, Boxhandschuhe und Kalaschnikow an den Nagel zu hängen. Er arbeitet mit neuen "Rocky"- und "Rambo"-Folgen an seinem Comeback.

Die große Schauspielkarriere wurde Sylvester Enzio Stallone keineswegs in die Wiege gelegt. Der Sohn sizilianischer Einwanderer leidet als Kind unter einer Gesichtsnervenlähmung und fliegt mehrmals von der Schule. Später studiert er Schauspiel an der Universität von Miami, verlässt sie aber ohne einen Abschluss. Mit 23 Jahren hat Stallone in New York seine ersten kleinen Theater- und Filmrollen.

Inspiriert durch die Kämpfe von Muhammad Ali erfindet Stallone 1975 die Figur des Boxers Rocky Balboa - ein starker und einfacher Mann, der einen einsamen Kampf kämpft - und verkauft das Drehbuch an Hollywood. Ein Jahr später wird der bis dahin unbekannte Schauspieler mit der Hauptrolle in "Rocky" plötzlich zum Weltstar. Der Film wird zum Kassenschlager und mit drei Oscars, unter anderem als bester Film, ausgezeichnet. Stallone selbst geht trotz Nominierungen als bester Hauptdarsteller und für das beste Drehbuch leer aus. Fünfmal innerhalb von 14 Jahren, zuletzt 1990, spielt Stallone den einsilbigen Kämpfer.

Mit dem zweiten kommerziellen Volltreffer, "Rambo" (1982), in dem er einen Vietnamveteranen verkörpert, wird Stallone in den 80er Jahren endgültig zur Kultfigur - trotz herabhängender Augenlider, einem schiefen Mund und einer Stimme wie ein Mafia-Sargträger, wie er sich selbst einmal beschrieb. Auch von "Rambo" dreht Stallone diverse Folgen. 1984 wird er mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.

Als Rocky zurück auf der Leinwand

Stallone ist zeitweise einer der höchst bezahlten Hollywoodschauspieler und auf stets einsilbige, unterdrückte Heldenrollen gebucht. Aber in den 90er Jahren kann er nur noch gelegentlich an alte filmische Erfolge anknüpfen. Auch der Wechsel ins Komödiengenre - "Oscar " (1991) oder "Stopp! Oder meine Mama schießt" (1992) - bringt nicht den erhofften Erfolg. Mit den Streifen "Cliffhanger", "Demolition Man" (beide 1993) und "Cop Land" (1997) an der Seite von Robert De Niro und Harvey Keitel gelingt ihm ein kurzes Comeback.

Stallone, der in seiner Freizeit malt, lebt heute in Los Angeles und ist seit 1997 in dritter Ehe mit dem Ex-Model Jennifer Flavin (37) verheiratete, mit der er drei Töchter hat. Aus seiner ersten Ehe stammen zwei Söhne.

Mit 60 Jahren will es Stallone jetzt noch einmal wissen. Obwohl er nach dem zweiten "Rocky"-Film betont hatte, nie "Rocky IV" drehen zu wollen, versucht er jetzt doch noch einmal an seine großen Kinoerfolge anzuknüpfen. "Rocky Balboa", der sechste Film der Reihe, ist bereits abgedreht und soll Ende Dezember in den USA anlaufen. Erneut hat Stallone das Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Im nächsten Jahr soll es dann bereits ein Wiedersehen in "Rambo IV" geben. (tso/ddp)

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