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Eine Szene aus "Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht" - das Bild verrät noch nicht zu viel.

© David James/Lucasfilm Ltd.& TM/Disney/dpa

"Star Wars" - Wissen ist Macht: Hört auf mit den Spoilern!

Der neue "Star Wars"-Film "Das Erwachen der Macht" ist noch nicht einmal in den Kinos und schon werden an jeder Ecke Details verraten. Hört auf damit! Ein Kommentar zu verräterischen Kommentaren.

Von Ronja Ringelstein

An Tagen wie diesen müsste man mit verschlossenen Ohren und Augen durch den Tag gehen, wenn man sich nicht den "Star Wars" -Kinospaß verderben möchte. An jeder Ecke lauern Details des neuen Films. Den Spoilern zu entgehen, ist praktisch unmöglich.

Im Radio quatschen die Moderatoren munter drauf los, im Büro die Kollegen und auf Twitter und Facebook zwitschern Verräter Sätze wie: "Das Laserschwert..." - Nein! Ich mache das jetzt nicht genauso. Die online erscheinenden Artikel von Zeitungen, die das Wort "Star Wars" im Titel haben, sollte man auch lieber gar nicht erst anklicken. Das hilft aber kaum. Dabei kommt der Film erst heute in die Kinos - und ab jetzt wird sich die Informationsflut noch mehr ausbreiten. Mit der Weihnachtszeit haben sich die Filmmacher die denkbar fieseste Zeit ausgesucht, um den Film zu veröffentlichen: Der durchschnittliche Arbeitnehmer wird es mit all den Alltags- und Weihnachtsverpflichtungen, wie Einkäufen und Weihnachtsfeiern, nicht ins Kino schaffen, bevor er nicht doch gehört hat, welche unglaublichen Dinge in dem neuen Film passieren.

Das Verräterische ist hoch ansteckend

Das Problem ist, dass das verräterische Wesen des Spoilers einer Epidemie gleicht: Derjenige, dem selbst unwillentlich Details verraten wurden, durchläuft zwei Phasen: Zunächst ist er sauer auf den, der ihm verraten hat, dass Luke Skywalker... und dann denkt er sich: Jetzt kann ich endlich mitquatschen! In Zeiten des Twitterns und Facebook-Postens ein gemeiner Entschluss mit fataler Reichweite.

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Wissen ist Macht

Noch etwas wird beim Phänomen des Spoilerns klar: Wissen ist Macht. Derjenige, der schon weiß, was der andere sich doch so gerne für den Überraschungseffekt im Kinositz aufgehoben hätte, sitzt am Hebel der Spaßbremse. So geschehen etwa in einer französischen Schulklasse im vergangenen Jahr.

Die wollte nicht ruhig sein, also griff der Klassenlehrer zum ultimativen Druckmittel: Er drohte damit, die Namen der in der noch unveröffentlichten Staffel der Kultserie "Game of Thrones" sterbenden Charaktere an die Tafel zu schreiben, wenn die Klasse nicht gehorche. Der Lehrer hatte die Bücher gelesen und war damit klar im Vorteil, die Macht lag in seinen Händen.

Doch Machtmissbrauch ist immer eine schlechte Sache - eine Lehre, die man nicht zuletzt aus der "Star Wars"-Geschichte ziehen kann. Also hört auf, eure Spoiler zu verbreiten - oder habt wenigstens den Anstand, davor zu warnen! "Achtung Spoiler" - dann kann sich der ein oder andere noch durch ein "Ohrenzuhalten" oder "Wegklicken" in die Unwissenheit retten. Aber wer Pech hat, muss sich eben damit abfinden, dass er beim Kinobesuch schließlich schon mehr weiß, als der in goldenen Lettern durch Zeit und Raum fliegende Vorspann zu Filmbeginn verrät.

Eine Kritik zum neuen Star Wars Film lesen Sie hier.

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