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Die Jury: Tagesspiegel-Redakteur Kai Müller, Moderator Andreas Müller, Radio-eins-Musikchefin Anja Caspary und Moderator Torsten Groß.

© Ralf Schuster/Radio eins

Soundcheck Award 2019: Lana Del Rey gewinnt

Die US-amerikanische Sängerin Lana Del Rey ist für ihr Album „Norman Fucking Rockwell!“ mit dem Soundcheck Award von Radio eins und Tagesspiegel ausgezeichnet worden. Sie setzte sich gegen Solange, Aldous Harding und Big Thief durch.

Das vergangene Jahrzehnt ist von weiblichen Popstars dominiert worden, die ihre Existenz selbst mythologisiert und in etwas verwandelt haben, das sich den üblichen Zuschreibungen und Rollenmustern entzieht. Und Lana Del Rey zählt neben Beyoncé zu den Musikerinnen, die dieses Prinzip am weitesten getrieben haben.

Doch nie zuvor ist die 34-jährige New Yorkerin Del Rey so souverän und listig mit amerikanischen Klischees, Konventionen und Heldenbildern umgegangen wie auf ihrem 2019 erschienenen Album „Norman Fucking Rockwell!“. Für dieses subversive Meisterwerk der Idolisierung erhält sie nun den Soundcheck Award.

Das Album ist nach einem berühmten US-Illustrator benannt

Der jährlich verliehene Preis von Tagesspiegel und Radio eins wählt das „beste Album“ des Jahres aus einer Liste von Veröffentlichungen, die in der freitags ausgestrahlten Kritikerrunde des musikalischen Quartetts einstimmig als Hit bewertet wurden. Die Nominierungen für die Shortlist nimmt eine 50-köpfige Jury aus Musikexperten vor.

In diesem Jahr kamen nur Alben von Frauen in die engere Auswahl – nämlich „When I Get Home“ von Solange, Aldous Hardings „Designer“, „Two Hands“ der von Sängerin Adrianne Lenker angeführten Folk-Band Big Thief, sowie Lana Del Reys sechstes Studioalbum, das nach dem berühmten US-Illustrator Norman Rockwell (1894-1978) benannt ist, einer wichtigen Bezugsfigur des weißen Mittelklasse-Amerika.

Die Jury, die sich in der Endrunde aus den beiden Soundcheck-Moderatoren Andreas Müller und Torsten Groß sowie Anja Caspary, Musikchefin von Radio eins, und Kai Müller vom Tagesspiegel zusammensetzt, entschied sich für dieses Album, weil sich in ihm die Qualität einer zeitgenössischen Auseinandersetzung mit weit verbreiteten Sehnsüchten zeigt, nach einfachen Antworten und idyllischen Zuständen streben. Del Reys hypnotische Musik bediene diese Sehnsüchte und führe zugleich vor, wie einengend sie seien, befand die Jury.

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