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Siegerentwurf für die Komische Oper Berlin, Ansicht Unter den Linden.

© Komische Oper Berlin

Update

Siegerentwurf steht fest: So soll der Umbau der Komischen Oper in Berlin aussehen

Der Siegerentwurf ist ein "vielfältiges Chamäleon": Gewonnen hat das Architekturbüro kadawittfeldarchitektur aus Aachen.

Der im Dezember 2019 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ausgelobte Realisierungswettbewerb zum Umbau und zur Erweiterung der Komischen Oper ist entschieden. Das Preisgericht kürte einen Entwurf des in Aachen ansässigen Büros kadawittfeldarchitektur.

Der Gebäudekomplex der Komischen Oper Berlin soll saniert, modernisiert und erweitert werden. Ziel des Wettbewerbs war es, so das Opernhaus, "gestalterisch, funktional und wirtschaftlich überzeugende Entwürfe zu erhalten, die sich architektonisch mit dem denkmalgeschützten Ensemble auseinandersetzen und die Komische Oper Berlin als Solitär im Stadtraum wirken lassen".

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher sagte, sie sei glücklich, dass eine „fast unlösbar scheinende Aufgabe einen Entwurf hervorgebracht hat, der alles erfüllt, was wir uns wünschten. Ein markantes Gebäude, eine prominente Adresse an der Straße Unter den Linden, eine öffentliche Aufwertung entlang der Glinkastraße, einen denkmalverträglichen Umgang mit dem Bestandsbau, für die Mitarbeitenden der Komischen Oper Berlin hervorragende Arbeits- und Probebedingungen und für die Identität der Komischen Oper Berlin ein Gebäude, das Innovationskraft, Wandelbarkeit und Offenheit gegenüber der Stadtgesellschaft signalisiert.“

Ein Haus für eine Oper des 21. Jahrhunderts

Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Barry Kosky bezeichnete den Entwurf "als vielfältiges Chamäleon, als ein Haus der Metamorphosen, der Diversität und der Innovation". Das Projekt verbinde den Zuschauerraum des einstigen Metropol-Theaters und die Nachkriegsarchitektur der Komischen Oper zu einem Ort für die Oper des 21. Jahrhunderts, sagte Kosky.

Sehr gelungen finde er Funktionalität und die vorgesehenen Terrassen an der Ecke Unter den Linden/Glinkastraße. Dort wolle er bei der Eröffnung „einen Martini mit zwei Oliven trinken“ und über die Stadt blicken. Der Australier ist bis zum Sommer 2021 noch Intendant und bleibt danach dem Opernhaus als Hausregisseur und Berater verbunden.

Im Neubau werden auch ein Café, Gastronomie, die Tageskasse sowie der Eingang zur Bühne untergebracht. Die Jury unter Vorsitz des Stuttgarter Architekten Stefan Benisch lobte den Entwurf als „funktional überzeugend“, anregend und von hoher Sinnlichkeit.

Das auf 227 Millionen Euro veranschlagte Projekt soll 2023 mit ersten Bestandsuntersuchungen beginnen. Erst wenn die Bauplanung vorliege, könne auch ein Termin für die Neueröffnung festgelegt werden, sagte Lüscher. Während der Bauzeit soll das Ensemble der Komischen Oper in das Schiller Theater ziehen und auch an anderen Orten der Stadt spielen.

Der denkmalgeschützte Saal der Komischen Oper auf dem Filetgrundstück zwischen Unter den Linden und Behrendstraße muss dringend saniert werden. Der bauliche und technische Zustand entspreche nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen Kulturbetrieb, hieß es in der Ausschreibung. Neben der Erneuerung der Bühnentechnik ist dort unter anderem auch eine Klimaanlage notwendig.

Siegerentwurf: Perspektive von der Dachterrasse.
Siegerentwurf: Perspektive von der Dachterrasse.

© Komische Oper Berlin

Der zweite Preis ging an die BE Berlin GmbH, Baumschlager Eberle Architekten, Berlin. Den dritten Preis erhielten AFF + Topotek 1, ein Büro mit Sitz in Zürich und Berlin.

In der ersten Phase wurden aus 63 ausgewählten Entwürfen 16 Arbeiten zur weiteren Bearbeitung der zweiten Phase ausgewählt. Gekürt wurden in der zweiten Runde insgesamt drei Preisträger und drei Anerkennungen. Tsp/dpa

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