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Protest im Abendkleid. Viele der Stars tragen Kleider des dunkelhäutigen Designers Olivier Rousteing.

© AFP/Loic Venance

Protest in Cannes: Schauspielerinnen setzen Zeichen gegen Rassismus

Politik auf dem roten Teppich: Nach dem Frauenmarsch haben 16 dunkelhäutige Schauspielerinnen auf den Rassismus der Filmbranche aufmerksam gemacht.

Beim Filmfestival von Cannes haben 16 dunkelhäutige Schaupielerinnen ein Zeichen gegen Rassismus in der Filmbranche gesetzt. Auf dem roten Teppich an der Croisette posierten die Französinnen am Mittwoch gemeinsam und streckten demonstrativ ihre Fäuste in die Höhe. Sie wollten auf die Unterrepräsentation von Dunkelhäutigen im französischen Film aufmerksam machen.

Wenige Tage zuvor hatten in Cannes bereits mehr als 80 Frauen aus der Filmbranche einen Appell für die Gleichbehandlung der Geschlechter gestartet. "Ich wurde von der Stimmung angesteckt", sagte die Schauspielerin Aïssa Maïga, die im Senegal geboren wurde, der Nachrichtenagentur AFP.

Intelligent "für eine Schwarze"

Sie leitete den Protest gegen Rassismus an, bei dem die Schauspielerinnen auch ein gemeinsames Buch zum Thema vorstellten: "Noire n'est pas mon métier" ("Schwarz zu sein ist nicht mein Beruf"). In dem Buch berichten die Frauen von ihren Erfahrungen mit Diskriminierung in Frankreichs Filmbranche.

Nadège Beausson-Diagne, die aus dem französischen Erfolgsfilm "Willkommen bei den Sch'tis" bekannt ist, erzählt in dem Buch etwa, sie sei gefragt worden: "Sprechen Sie Afrikanisch?" Außerdem habe sie zu hören bekommen, "für eine Schwarze" sei sie wirklich intelligent. "Du hättest weiß sein sollen", wurde ihr demnach gesagt.

Die Schauspielerinnen setzten auch mit ihrer glamourösen Kleidung ein Zeichen: Sie trugen Stücke des dunkelhäutigen Designers Olivier Rousteing, der sich für Vielfalt in der Mode einsetzt. (AFP)

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