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Konzertkritik: Foo Fighters lassen es in der Wuhlheide krachen

Es ist ein Abend der großen Posen. Die Foo Fighters sind von der Wuhlheide begeistert. Das Publikum gibt die Begeisterung zurück. Und dann tritt auch noch ein Überraschungsgast ans Mikro.

Um vier Uhr bekommt Dave Grohl eine SMS. Ein Bekannter fragt, ob er zum Konzert in die Wuhlheide kommen dürfe. Kein Problem, schreibt der Frontmann der Foo Fighters, aber singen müsse er auch. Als Grohl seinen Bekannten nach 90 Minuten auf die Bühne bittet, rastet die ausverkaufte Wuhlheide aus. Lemmy von Motörhead tritt ans Mikro. Überhaupt, es ist ein Abend der großen Posen. Dave Grohl, der 1990 als Schlagzeuger bei Nirvana anfing und vier Jahre später die Foo Fighters gründete, reißt die Hände von der Gitarre, schüttelt die Haare und rennt von einer Bühnenseite zur anderen.

Mit den Songs „Bridge Burning“ und „Rope“ vom aktuellen Album „Wasting Light“ geht’s los. Die ersten Fans lassen sich über die Menge tragen. Keyboarder Rami Jaffee, Bassist Nate Mendel sowie die Gitarristen Chris Shiflett und Pat Smear bleiben Randfiguren. Gefeiert wird nur Taylor Hawkins, der inzwischen als einer der weltbesten Schlagzeuger gilt.

Begeistert äußert sich Grohl über die Wuhlheide, über der sich nun auch die Wolken verzogen haben. Das Publikum gibt die Begeisterung zurück, singt die Post-Grunge-Hymne „The Pretender“ mit. Bei „My Hero“ läuft Grohl über die verlängerte Bühne bis in die Mitte des Zuschauerraums, sichtlich erfreut über die stimmlichen Qualitäten der 17 000. Zugaben werde es keine geben, stellt Grohl klar. Die Band werde einfach so lange spielen, bis sie nicht mehr könne. Für „Monkey Wrench“ bittet der 43-Jährige um Dunkelheit, zum Refrain gehen die Lichter wieder an, es fliegen die Plastikbecher, und die Tänzer vor der Bühne flippen aus.

Als es dunkel wird, leuchten die Handydisplays auf wie früher die Feuerzeuge. Nach zwei Stunden beenden die Foo Fighters mit dem Hit „Everlong“ ein mitreißendes Konzert. Daniel Grinsted

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