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Celina Bostic @Jam’in’Berlin (7): "Alles Stricher außer Papa"

Eigentlich wollte Celina Bostic nie Musikerin werden. Und sang doch prompt für die ganz Großen. Im Jam’in’Berlin-Interview spricht sie unter anderem über ihre Karriere wider Willen.

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Celina Bostic braucht nicht viel, um sich direkt in die Herzen ihrer Hörer zu spielen. Nur ihre Texte voll Berliner Charme, eine Gitarre, ihre Loop-Station und eine Bühne. Das reicht. Die gebürtige Charlottenburgerin, die vormals gern in die Contemporary R&B-Ecke gesteckt wurde, hat sich, wie sie selbst sagt, musikalisch endlich gefunden. Dabei kann sich ihre bisherige Suche nach ihrem persönlichen Stil schon sehen lassen.

"Ich glaub an den Moment, das ist meine Religion." singt sie und das scheint auch ganz im Sinne ihres Lebensmottos zu sein: Mach alles, was Dir Spaß macht! Musikalisch wie persönlich ist sie stets mit dem Flow gegangen. Für das zusätzliche Quäntchen Glück in ihrem Leben haben zwei Bassisten gesorgt. Zum einen ist das Celinas Vater, Earl Bostic (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Saxophonisten), Zeit seines Lebens versierter Jazzbassist, der für den ersten Funken begeisterter Musikliebe sorgte. Ihm gewidmet ist auch ihr bisher erfolgreichster Song "Papa". Und später bringt das Bitten eines befreundeten Bassisten Celina Bostic letztendlich dazu, den Gedanken an ein Grafikdesign-Studium aufzugeben. Sie steigt bei dessen Band Sedoussa ein, die später bei der Plattenfirma Four Music einen Vertrag erhält. Sechs Jahre lang bleibt sie Leadsängerin der Band.

Mit Farin Urlaub und seinem Soloprojekt "Farin Urlaub Racing Team" tourt sie seit 2002 als Backroundsängerin. Parallel und "nebenbei" singt sie dank ihrer mal kratzig rauchigen, mal glockenhellen Soul-Stimme im Background für Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Max Herre und Peter Fox - kurz, der derzeitigen Fab Five der deutschsprachigen Pop-Reimemeisterschmiede. Genregrenzen sind der 34-jährigen fern. Ob sie nun für Sido, K.I.Z. und Bushido im Straßenjargon oder voll Eleganz mit ihrer Stimme der Musik von Wir sind Helden, Westbam und Ben Becker den letzten Schliff verleiht, oder Singer-Songwriter wie z.B. Joel Havea auf der Bühne supportet, egal. Sie liebt den Brückenschlag und Berliner Atzen und Partynasen ebenso wie Yvonne Catterfeld, für die sie bereits Songs geschrieben hat.

Jam-Session mit Celina Bostic

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Ihre Texte sind mitten aus dem Leben. Zwischen Melancholie, Humor und großstädtischer Dreckigkeit erzählen sie kokett von der Unperfektion des Alltags. In diesem Sommer geht Celina Bostic mit ihrem Akustik-Programm auf Solotour. Endlich heraus aus dem Hintergrund, der entspannten Position, aus der sie von der großen Bühne aus das Geschehen fast aus einer Außenperspektive überblicken kann. Hin zur One-Woman-Show, bei der der Fokus komplett auf ihr liegt, jeder Patzer auffallen wird.

Eine Band braucht Celina dennoch nicht. "Ich bin mein eigener Beatboxer und mein eigener Chor." Dank Loop-Station, mit der sie Rhythmen und Chorgesang mit Hilfe von einem zweiten Mikrofon und Pedalen live einsingen und sich selbst begleiten kann, hat sie die Freiheit, auf der Bühne spontan zu sein und mit dem Publikum zu interagieren. Sie liebt die darin liegende abgespeckte Ehrlichkeit, diese Liedermachertradition. Nur sie und ihre Geschichten, in denen sie mit großem Augenzwinkern und ungeheurer Leichtigkeit von ihren Erlebnissen erzählt und selbst in Wut und Tragik das Positive zu entdecken weiß.

Diese Lagerfeuerkompatibilität kommt dabei nicht von ungefähr, sondern ist neben Hip Hop und Soul Celinas ureigenster Einfluss. "Lagerfeuer-Soul" nennt sie ihren Hybriden. Sie ist sich sicher: Wäre sie in ihrer Kindheit nicht bei den Pfadfindern gewesen und mit der Volksliedtradition in Berührung gekommen, hätte sie vielleicht nie Gitarre spielen gelernt und wäre sicherlich ein verwöhntes "Stadtarschkind" geworden, ohne Blick für die Welt.

Ab August ist Celina Bostic auf Solotour und spielt am 07. September im Privatclub in Berlin. Ihr neues Album "Zu Fuß" erscheint im Herbst 2014.

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