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Donald Runnicles, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper.

© Leo Seidel

Orchester der Deutschen Oper: Schwungvoller Auftritt

Sinfoniekonzert unter Donald Runnicles: Das Orchester der Deutschen Oper spielt Werke von Detlev Glanert, Richard Strauss und Ludwig van Beethoven.

Zum Fontane-Jahr bereitet die Deutsche Oper Berlin eine Uraufführung vor: das Musiktheater „Oceane“, frei nach Theodor Fontane von Detlev Glanert. Und die Einstimmung auf das Thema erstreckt sich bis ins Literaturhaus, wo Hans-Ulrich Treichel als Librettist (4. April, 19.30 Uhr) mit Jörg Königsdorf über das Verfassen von Operntexten sprechen wird.

Dass es in dem Werk an effektvoller Musik mit einprägsamer Repetition und verdeckter Melodie nicht mangeln wird, kündigt sich im Sinfoniekonzert unter Generalmusikdirektor Donald Runnicles an. Das Orchester der Deutschen Oper spielt „Frenesia“ von Glanert, ein Stück, das seinem Titel heftig Ehre macht und auf eine Szene im ersten Akt der Oper hinweist.

Das ganze Orchester strahlt aus freudigen Gesichtern, nachdem sein Erster Solo-Oboist Juan Pechuan Ramirez das Oboenkonzert von Richard Strauss beendet hat und herzlich gefeiert wird. Es ist ein Werk, das, 1945 komponiert, von Krieg und Elend nichts weiß, das von der Abendsonne des Lebens beschienen ist, die seinem Schöpfer nach den „Metamorphosen für 23 Solostreicher“ freundlich scheint. Getragen von der erinnerungsreichen Strauss-Harmonik des Orchesters spielt Ramirez seinen Part mit inspirierten Kadenzen, Verzierungskunst, Virtuosität und beseelter Kantabilität. Eine Leistung, die geeignet ist, das bewundernde Nachdenken über die Qualitäten der Berliner Orchester weiter anzuregen.

Perfekte Harmonie

Das gilt auch für die sehr vitale Aufführung der „Eroica“ von Ludwig van Beethoven. Bis zum Schluss, dem Pianissimo vor dem davonstürmenden Presto, lebt die Interpretation von der Energie des Musikers Donald Runnicles. Das Spielerische wie die Wucht der schroffen Akkorde kommen eher aus musikantischem Geist, als dass sie dem „Heldischen“ der Partitur anhingen. Der Trauermarsch sotto voce mit anschmiegsamer Pauke, das feine Staccato der Streicher im Scherzo sowie ihr Pizzikato-Einsatz im Variationensatz entfalten ihre Beredsamkeit unmittelbar, weil der schwungvolle Einsatz des Maestro, am Ende auch seine Freude am Kontrapunkt im Dienst der Partitur stehen.

Perfekt ist die Harmonie, wenn das Orchester im Opernhaus an der Bismarckstraße seinem Dirigenten applaudierend dankt.

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