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Robin Williams posiert für Fotografen in Australien.

© dpa

Update

Obama und Spielberg würdigen Schauspieler: Robin Williams - "Er wird nie vergessen sein"

Der Hollywoodstar Robin Williams hat sich offenbar das Leben genommen. US-Präsident Barack Obama und Regisseur Steven Spielberg gehörten zu den ersten, die das Schaffen des berühmten Schauspielers würdigten.

Der Hollywoodstar und Komiker Robin Williams ist tot. Williams habe sich offenbar das Leben genommen, teilte die Polizei von Marin County in Kalifornien am Montag mit. Nach Angaben seiner Sprecherin litt der Schauspieler an schweren Depressionen. Freunde und Kollegen zollten dem Ende der 70er Jahre als Außerirdischer in der TV-Serie "Mork vom Ork" bekannt gewordenen Oscar-Preisträger Tribut.

Der 63-Jährige sei am Montagmittag tot in seinem Haus im nordkalifornischen Tiburon aufgefunden worden, teilte die Polizei mit. Die Ermittler gingen von Selbstmord durch Ersticken aus. Williams' Sprecherin Mara Buxbaum erklärte, der Schauspieler habe zuletzt unter schweren Depressionen gelitten. "Es ist ein tragischer und plötzlicher Verlust." Williams war bekennender Alkoholiker. Im Jahr 2006 erlitt er nach 20 Jahren Abstinenz einen Rückfall und begab sich in eine Entziehungskur, 2009 musste er sich einer Herzoperation unterziehen.

"Heute Morgen habe ich meinen Ehemann und besten Freund verloren, während die Welt einen ihrer beliebtesten Künstler und liebenswertesten menschlichen Wesen verloren hat", schrieb Williams' Witwe Susan Schneider. „Mein Herz ist völlig gebrochen.“ Im Namen der Familie bat sie um Zurückhaltung während der Trauerzeit. Sie hoffe, dass die Erinnerungen an ihren Mann nicht so sehr von seinem Tod "als von den zahllosen Momenten der Freude und des Lachens" geprägt sein würden, die er Millionen von Menschen verschafft habe. Robin Williams war mit der Grafikdesignerin seit Oktober 2011 verheiratet. Aus zwei vorherigen Ehen hatte Williams drei Kinder, die bereits erwachsen sind.

Als einer der ersten würdigte US-Präsident Barack Obama den Schauspieler: "Er trat in unser Leben als Außerirdischer - aber schließlich hat er jedes Element des menschlichen Geistes berührt", erklärte der Präsident in Anspielung auf Williams' Rolle als "Mork vom Ork". Der Schauspieler sei in seiner Karriere "ein Flieger, ein Arzt, ein Flaschengeist, ein Kindermädchen, ein Präsident, ein Professor, ein Peter Pan und alles dazwischen" gewesen, erklärte Obama an seinem Urlaubsort Martha's Vineyard. "Er brachte uns zum Lachen. Er brachte uns zum Weinen. Er schenkte sein unermessliches Talent großzügig allen, die es am meisten brauchte - von unseren Soldaten im Ausland bis zu den Ausgestoßenen auf unseren Straßen."

Steven Spielberg: "Ich kann nicht glauben, dass er nicht mehr da ist"

Star-Regisseur Steven Spielberg nannte Williams in einer ersten Reaktionen ein "komisches Genie". "Er war ein Freund und ich kann nicht glauben, dass er nicht mehr da ist." Spielberg hatte Williams 1991 für den Film „Hook“ vor die Kamera geholt. Oscar-Preisträger Morgan Freeman bekundete seine Trauer auf Twitter: „Er ist weggegangen, aber er wird nie vergessen sein“. Der Comedian Steve Martin würdigte Williams in einem Tweet als „Mensch, großartiges Talent, Schauspielkollege und eine aufrichtige Seele“. Er sei „untröstlich“, twitterte Danny DeVito. Williams' Kollege Steve Martin twitterte: "Ich könnte nicht erschütterter sein über den Verlust von Robin Williams - Mensch, großes Talent, Schauspiel-Partner, Seele von Mensch." "Robin Williams hat die Welt ein bisschen besser gemacht. Ruhe in Frieden", schrieb der Schauspieler Steve Carell in dem Online-Kurzbotschaftendienst. Sie könne die Nachricht von Williams' Tod kaum ertragen, twitterte Sängerin Miley Ray Cyrus. Nie zuvor hätte sie jemandem nachgeweint, den sie nicht persönlich kannte. Sie könne einfach nicht aufhören, bekundete die 21-Jährige. Auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood legten Fans Blumen und Botschaften zum Gedenken an den Komiker nieder.

Williams begann seine Karriere als Stand-up-Komiker, durch das Fernsehen wurde er bekannt. Als „Mork vom Ork“ hielt er sich nie an das Drehbuch und improvisierte immer neue Lacher, so dass ihm letztlich leere Zeilen im Drehbuch gelassen wurden. Das Kino machte ihn zu einem der beliebtesten Stars weltweit. Der für sein anarchisches, energiegeladenes Spiel bekannte Schauspieler wirkte in zahlreichen Filmen mit, mit Perücke und falschem Busen brachte er als das schrullige Kindermädchen „Mrs. Doubtfire“ Millionen zum Lachen, als inspirierender Literatur-Lehrer im „Club der toten Dichter“ ebenso viele zum Nachdenken. Und manchmal, etwa in „Good Morning, Vietnam“, gelang ihm beides gleichzeitig. Für seine Rolle als Radio-DJ in „Good Will Hunting“ erhielt er 1998 den Oscar - ausgerechnet als bester Nebendarsteller. In dem Drama spielte Williams, bärtig und ungewohnt still, einen einfühlsamen Psychotherapeuten, der einem jungen Genie (Matt Damon) aus dem Arbeitermilieu den Weg weist.

Im kommenden Jahr sollte Robin Williams eine Fortsetzung seines Kino-Erfolgs "Mrs. Doubtfire - Das stachelige Kindermädchen" drehen. Das Projekt wurde nach der Nachricht von seinem Tod abgesagt. Drei Filme mit Williams sind derzeit in der Nachbearbeitung, darunter eine Fortsetzung von "Nacht im Museum", die Ende des Jahres in die Kinos kommen soll. (dpa)

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