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Blick durch die Webcam. Tag für Tag zeichnet eine Kamera den Baufortschritt des Humboldt-Forums auf. Dabei auch die Veränderungen auf der Oberfläche der Humboldt-Box, die als riesiger Werbeträger dient. Hier mit Spielern der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

© Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss

Neue Baustelle vor dem Humboldt-Forum: Ende für die Humboldt-Box

Die Humboldt-Box schließt im Dezember mit einer Kinder-Ausstellung. Bis März 2019 wird sie abgerissen sein. Danach beginnen dort Wasser-Bohrungen.

Die Tage der Humboldt-Box sind gezählt. Nachdem das Ende für den improvisierten Ausstellungsklotz vor dem eigentlichen Humboldt-Forum nie ganz klar definiert war, ist jetzt eine Entscheidung gefallen: Zum Jahresende ist Schluss. Ab 14. Oktober bis zum 18. Dezember läuft die vierte und letzte Ausstellung unter dem Titel „Das ist auch unsere Baustelle! 164 Kinder erobern das Humboldt Forum“. Aktuell führen in der Box die Lautarchive des Ethnologischen Museums und der Humboldt-Universität unter dem Titel „Die Welt hören“ ihre Bestände vor, bis zum 16. September. Bis Ende Dezember soll die Box geräumt sein. Drei Monate später wird der eigenwillige fünfstöckige Bau, der sich als Werbeträger großer Beliebtheit erfreut und Unter den Linden ein gigantischer Blickfang ist, dann endgültig verschwunden sein.

Der Grund: Die Fläche, auf der die Box steht, ist für Geothermiebohrungen vorgesehen. Auf dem Grundstück werden mehrere bis zu 100 Meter tiefe Löcher gebohrt, um das Grundwasser zur Kühlung und Heizung des Humboldt-Forums zu nutzen. Am Humboldt-Forum wird ein fortschrittliches Energiekonzept realisiert, mit erneuerbarer Energie. Dafür muss an mehreren Stellen gebohrt werden, ein weiteres Geothermiefeld befindet sich östlich im Lustgarten. Das gleiche Konzept wurde schon beim Reichstag angewandt: Unter der Rasenfläche vor dem Bundestag befindet sich ebenfalls ein Geothermiefeld.

Hans-Dieter Hegner, im Vorstand der Stiftung Humboldt-Forum für den Baubereich zuständig, gibt sich insgesamt optimistisch, was den Baufortschritt betrifft. „Bisher haben wir noch jeden Meilenstein erreicht,“ sagte Hegner dem Tagesspiegel. Gerade werden die ersten Museumsräume fertiggestellt und Großobjekte wie Häuser, Boote oder Höhlenelemente eingebracht, die ansonsten durch keine Türe mehr passen würden. Im zweiten und dritten Stock werden gerade die Böden gegossen, in manchen Bereichen bereits die Lüftungsanlagen geschaltet.

„Wir haben noch ein gutes Jahr zu gehen, allerdings haben wir keine Zeitpolster mehr“, so Hegner. Wegen Einsprüchen bei Vergaben und Planungsmängeln gab es Verzögerungen. Nach wie vor wird der November 2019 als Eröffnungsmonat avisiert, allerdings noch immer ohne konkretes Datum. Ab Frühjahr 2019 sollen die Museumsflächen übergeben sein, damit die Ethnologischen Sammlungen und das Museum für Asiatische Kunst mit der Einrichtung beginnen können.

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