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Willkommensgruß im neuseeländischen Hamilton Maori-Boote begrüßen 2015 Prince Charles, Prince of Wales und Camilla, Duchess of Cornwall. Vor der Parlamentswahl am 17. Oktober ist eine Diskussion um den Namen des Inselstaates entbrannt.

© David Rowland / dpa

Namensstreit um Neuseeland: Auf nach Aotearoa

Die indigene Bevölkerung Neuseelands will ihr Land umbenennen. Beginnt so Veränderung? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Man ist schnell versucht zu sagen, dass symbolische Akte in einer Zeit, in der die Welt an Corona krankt, nicht so wichtig seien. Also Akte der Art, Neuseelands Umbenennung durchsetzen zu wollen. Wie es die indigene Bevölkerung, die Maoris, gerade will. Zur Erinnerung: Niederländer hatten das Land im 17. Jahrhundert Nieuw-Zeeland getauft, in Anlehnung an Zeeland, die Provinz. Bei den Maoris heißt es Aotearoa, „Land der langen weißen Wolke“. Was übrigens in jedem Fall besser passt.

Nun ist das Maorische neben Englisch zweite Amtssprache, die aber nur drei Prozent der Bevölkerung sprechen. Das ist in der Tat beschämend wenig und muss sich sowieso schon mal ändern. Warum dann nicht auch der Name, als Ansporn? Wer es ernst meint mit einem Post-Corona-Aufbruch in gesellschaftlicher Hinsicht; wer auf Antidiskriminierung und Beteiligung baut, um Zusammenhalt zu stärken; und wer will, dass Nachhaltigkeit und Verbundenheit mit der Schöpfung ernsthafte Leitmotive sein sollen – der wird nicht leichtfertig darüber hinweggehen.

Für das wirtschaftliche Überleben ist der Name kein Hindernis. Die Handelspartner werden das Land Aotearoa schon noch weiter finden. Premier Jacinda Ardern hat schnell begriffen, wie wichtig das Thema ist. Sie sagt, dass Neuseeland zunehmend Aotearoa genannt wird. Damit beginnt Veränderung.

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