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Jörg Immendorff in seinem Atelier in Düsseldorf, auf einem Archivfoto von 2006.

© dpa

Nachlass Jörg Immendorff: Die Prozessserie wird länger: Weiter Streit um Immendorffs Werk

Das Gezerre um den Nachlass von Jörg Immendorff nimmt kein Ende. Die Prozessserie wird immer länger. Jetzt geht es um die Druckgrafiken des 2007 verstorbenen Künstlers.

Zur Prozessserie um den Nachlass des 2007 gestorbenen Künstlers Jörg Immendorff ist ein weiterer verzwickter Streit hinzugekommen. Diesmal geht es um eine Sammlung von fast 400 Druckgrafiken des Malers mit einem Schätzwert von rund 300 000 Euro. Geklagt hat die Frau des Ex-Miteigentümers einer Düsseldorfer Galerie, in der die Sammlung seit Jahren aufbewahrt wird. Nachdem sich die beiden Galeristen überworfen hatten, forderte die Klägerin die Herausgabe der Grafiken. Ihr Mann will die Grafiken von Immendorff einst gekauft und geschenkt bekommen haben. Die Klägerin erklärte, sie habe die Grafik-Sammlung ihrem Mann später abgekauft.

Der verklagte Düsseldorfer Galerist weigert sich jedoch, die Blätter herauszugeben. Er sei auch gar nicht der Eigentümer, sondern habe die Grafiken nur als Leihgaben von Immendorff bekommen und sie für die Erstellung eines Werkverzeichnisses und eventuelle Ausstellungen aufbewahrt. Weder seinem Ex-Geschäftspartner noch dessen Ehefrau hätten die Grafiken jemals gehört.

Beim Rechtsstreit um Immendorffs Millionenerbe zeichnet sich eine Einigung ab

Die Richterin machte am Dienstag in dem Zivilstreit am Landgericht Düsseldorf (Az: 7 O 13/14) deutlich, dass die Eigentumsfrage offen sei. Unklar ist, ob es einen Kaufvertrag gegeben hat. Am 18. November soll eine Entscheidung verkündet werden. Auch Immendorffs Witwe Oda Jaune erhebt inzwischen Ansprüche auf die Sammlung. Ihr Anwalt beobachtet den Grafik-Streit.

Nach jahrelangem Streit zeichnet sich zumindest in einem anderen Prozess um Immendorffs Millionen-Erbe eine Einigung ab. Ein unehelicher Sohn Immendorffs, der seinen gesetzlichen Pflichtteil am Erbe eingeklagt hat, wird wohl einige Bilder seines Vaters bekommen. Darüber werde man sich in nächster Zeit wahrscheinlich einig, sagte Oda Jaunes Anwalt. Zwei Auktionshäuser haben den Wert der mehr als 6500 Immendorff-Werke auf rund 58 Millionen Euro geschätzt. dpa

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