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Die Company Wayne McGregor kommt mit "AutoBiography" nach Wolfsburg.

© Richard Davies

Movimentos Festival 2018: Wolfsburg tanzt mal wieder

Zeitgenössischer Tanz und Theater in den magischen Hallen des Volkswagen-Kraftwerks. Im April starten wieder die Wolfsburger Movimentos Festwochen.

Vom ICE aus ist das emblematische Gebäude gut zu sehen. Dunkel verklinkert, kontrastiert das Kraftwerk mit den gläsern-hellen Fassaden der „Autostadt“. Das Volkswagen-Kraftwerk mit seinen vier Türmen war immer zentraler Spielort von Movimentos. Ohne die imponierende Industriearchitektur, in die hinein im Frühjahr für ein paar Wochen Zuschauertribünen und ein großzügiger Bühnenbereich gebaut werden, kann man sich das Festival nicht vorstellen. Das Kraftwerk am Mittellandkanal hat Movimentos geprägt. Ein Grund, einmal in Wolfsburg Hauptbahnhof auszusteigen.

Es gab Überlegungen in der Autostadt, das Kraftwerk für die Kultur zu sperren. Dem 2003 gegründeten Festival wäre das nicht bekommen. Es bleibt nun vorerst auch an seinem magischen Ort. Und so eröffnet dort am 5. April das Ballet BC aus Vancouver de Movimentos Festwochen 2018. Wayne McGregor gehört zu den bedeutenden Choreographen, deren Arbeit – anders als in Berlin – regelmäßig bei Movimentos zu sehen ist. Jetzt zeigt er mit „Autobiography“ ein Stück, das im letzten Herbst im Sadler’s Wells in London uraufgeführt wurde (10., 11. April). Die Compagnie DCA Philippe Decouflé spielt am 14. und 15. April, die Sidney Dance Company vom 19. bis 21. April, gefolgt vom Cloud Gate Dance Theatre aus Taiwan (26. bis 29. April). Den Abschluss macht am 4. und 5. Mai Grupo Corpo aus Brasilien. Was zeitgenössischer Tanz vermag, wo internationale Compagnien künstlerisch stehen, ist für Berliner Publikum besonders interessant. Denn in der Hauptstadt soll Sasha Waltz das Staatsballett neu ausrichten.

Tanz ist das wichtigste Element im Programm, aber nicht das einzige. Schauspieler wie Claudia Michelsen, Maren Kroymann, Sylvester Groth, Samuel Finzi und Wolfram Koch kommen zu Lesungen. Das Ensemble Risonanze Erranti spielt Werke von Carl Philipp Emanuel Bach und zwei Uraufführugen früher Stücke von Wolfgang Rihm. In diesem Jahr hat das Festival den Themenschwerpunkt „Würde“. Zu der vorteilhaften Lage des Kraftwerks gehört natürlich auch, dass man nach der Vorstellung noch den Zug nach Berlin erreicht.

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