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Die Uferhallen in Berlin Wedding.

© Doris Spiekermann-Klaas TSP

Mietparteien, Eigentümer und Land einigen sich: Kulturstandort Uferhallen in Berlin-Wedding gesichert

Mietverträge aller Kunstschaffender verlängert. Land weist das Areal als Sondergebiet aus, das kulturelle Nutzung mit Wohnen und Arbeiten verbindet.

Seit 2018 sind die Uferhallen in Berlin-Wedding ein Kulturort. Zuletzt fürchteten die dort ansässigen Künstler*innen, dass ihre Ateliers den Bauplänen der Investorengruppe Augustus Management & Architecture GmbH, weichen müssen. Diese Gefahr scheint nun gebannt. Wie die Senatsverwaltung für Kultur und Europa mitteilt, haben sich die Künstler*innen und kulturaffinen Gewerbetreibenden, die Grundstückeigentümer und die Stadt Berlin auf ein Konzept für die zukünftige Nutzung des Areals geeinigt.

Die Vereinbarung ermögliche die langfristige Sicherung des Kulturstandorts und gewährleistet gleichzeitig die bauliche Weiterentwicklung des Areals.

In der Mitteilung heißt es, dass das Land Berlin auf dem Gelände der Uferhallen bauplanungsrechtlich ein Sondergebiet ausweisen wird, das kulturelle Nutzungen mit Ateliers und Ausstellungsflächen, Wohnen und Arbeiten miteinander vereinbart. Einen entsprechenden „Letter of lntent” habe das Land Berlin unterzeichnet. "Es ist eine gemeinsame Vereinbarung aller Beteiligten, die es so in Berlin wohl noch nie gab", so die Senatsverwaltung.

Mit sofortiger Wirkung verlängere der Eigentümer die Mietverträge aller Künstler*innen auf dem Areal zunächst bis Ende 2023. Diese Verträge waren bisher mehrheitlich mit einem Kündigungsrecht einer Dreimonatsfrist versehen. Ab 2024 sollen die Atelierflächen auf dem Areal dann langfristig an die ansässigen Künstler*innen vermietet werden. Es gibt keine Kündigungen von Mietverträgen mit Künstler*innen.

In der Einigung heiße es, dass die Atelierflächen im Bebauungsplanverfahren bis 31. Dezember 2023 gemeinsam von Künstler*innen und Eigentümer festgelegt und geplant werden sollen, um Kunst, Wohnen und Arbeit langfristig zu verzahnen. Ziel ist es, ein lebendiges und offenes Quartier zu schaffen. Die Bezahlbarkeit der Atelierflächen soll über einen städtebaulichen Vertrag gesichert werden.

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Die Einigung, die unter der Moderation von Baustadtrat Ephraim Gothe erzielt worden sei, sichere die Weiterentwicklung der bisher kulturell genutzten Flächen durch den Uferhallen e.V. in einem Betreibermodell, das Langfristigkeit und Selbstverwaltung der Atelierflächen ermöglicht.

Kultursenator Klaus Lederer äußerte sich zufrieden: „Die Uferhallen mit ihrer derzeitigen Mischung aus künstlerischen und kulturellen Nutzungen zu erhalten, hat eine große Bedeutung für unsere Berliner Kulturlandschaft.“ Wichtige Kulturflächen langfristig mittels bezahlbarer Mieten für Bestandskünstler*innen über kooperative Planungsverfahren zu sichern, sollte in seinen Augen in der Stadt Schule machen. "Mir würden zumindest noch einige Kulturorte in Berlin einfallen, bei denen ich sehr gern ähnlich vorgehen würde, mir ähnliche Lösungen vorstellen kann.“, so Lederer. Tsp

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