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Andrea Lissoni gilt in der Kunstszene als hervorragend vernetzt.

© dpa/Peter Kneffel

Londoner Kunstexperte kommt nach München: Andrea Lissoni wird neuer Chef am Haus der Kunst

Nach dem Tod von Okwui Enwezor suchte das Haus der Kunst nach einem neuen Geschäftsführer. Fündig wurde es bei der Tate Modern in London.

Andrea Lissoni von der Tate Modern in London wird künstlerischer Leiter im Haus der Kunst in München. Der Kunsthistoriker und Kulturmanager werde seine Arbeit am 1. April 2020 aufnehmen, teilte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am Dienstag in München mit. Lissoni sei in der Museumswelt international sehr gut vernetzt und erfahren im Management von Kunstinstitutionen.

Zudem besitze er einschlägige inhaltliche Expertise in der modernen und zeitgenössischen Kunst. Die mit der Suche nach der neuen Leitung betraute Findungskommission lobte das Auftreten des Italieners. Er schlage eher leise Töne an und stelle die künstlerische Kraft seines Programms ins Zentrum, hieß es.

Lissoni wird bis zum Amtsantritt in München an der Tate Modern arbeiten. Als sogenannter Senior Kurator ist er dort unter anderem für Ausstellungen, Ankäufe und Wechselausstellungen verantwortlich. Auf den Kunstexperten wartet in München eine anspruchsvolle Aufgabe.

Früherer Leiter starb im März

Das Haus der Kunst befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess, ausgelöst durch massive Geldprobleme, die im Sommer 2017 bekannt geworden waren. Der Aufsichtsrat stellte dem künstlerischen Leiter deshalb einen kaufmännischen Geschäftsführer an die Seite. Zudem steht die umfassende Sanierung des neoklassizistischen Gebäudes an, das die Nationalsozialisten errichtet und 1937 eröffnet hatten.

Die Findungskommission hatte seit Ende Februar nach einem Nachfolger für Okwui Enwezor gesucht. Der Kunstexperte hatte das Haus im Sommer 2018 verlassen und war im März 2019 nach schwerer Krankheit mit nur 55 Jahren gestorben. (dpa)

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