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Literatur: Döblin-Preis für Kumpfmüller

Der Schriftsteller Michael Kumpfmüller ist mit dem Alfred-Döblin-Preis 2007 ausgezeichnet worden. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wurde ihm in der Berliner Akademie der Künste vom Preisstifter Günter Grass übergeben.

Berlin - Der 1961 geborene Autor ("Hampels Fluchten") wurde für sein noch unveröffentlichtes Manuskript "Nachricht an alle" ausgezeichnet, laut Jury ein "Angestellten-Roman der Macht in einer westeuropäischen Demokratie" über den Alltag eines Innenministers. Dabei gehe es auch um soziale Unruhen und eskalierende Demonstrationen sowie einen "Klagechor der von der Politik Enttäuschten".

Der Literatur-Nobelpreisträger Grass nannte Döblin einen Schriftsteller, "der nach wie vor aus der Emigration nicht heimgekommen ist" und den es zu entdecken gelte. Döblin sei für viele Autoren der Nachkriegszeit und so auch für ihn, betonte Grass, ein Vorbild und Lehrer gewesen, "aber im Land der Dichter und Denker schon zu Lebzeiten vergessen".

Der Preisverleihung schloss sich in der Akademie eine "Lange Döblin-Nacht" als Hommage für "einen der großen Klassiker der deutschsprachigen Moderne" an. Anlass ist der 50. Todestag (26. Juni) des Autors des Romans "Berlin Alexanderplatz". Dazu standen am Abend Lesungen und Diskussionen mit Schriftstellern und Schauspielern wie Ingo Schulze, Lena Stolze, Hans Peter Hallwachs, Katja Lange-Müller, Uwe Timm und Akademie-Präsident Klaus Staeck an. (tso/dpa)

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