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Letzter Wunsch: Türkei bürgert Nazim Hikmet wieder ein

"Begrabt mich auf einem Dorffriedhof in Anatolien", schrieb der türkische Dichter Nazim Hikmet 1953. Zehn Jahre später starb Hikmet im Exil in Moskau, wo er auch beigesetzt wurde.

Von seiner Heimat war Hikmet, einer der wichtigsten Poeten der türkischen Literatur, verstoßen und sogar ausgebürgert worden. Nun hat das Kabinett in Ankara beschlossen, Hikmet postum wieder einzubürgern. Auch der letzte Wunsch des Dichters soll in Erfüllung gehen: seine sterblichen Überreste in die Türkei zu überführen. Mit dem Beschluss bekennt sich die Erdogan-Regierung offiziell zu einem Mann, der bisher als Staatsfeind galt und wegen Aufwiegelung der Armee zwölf Jahre im Gefängnis saß. Sie setzt damit eine Serie von Beschlüssen fort, mit der sie nach einer Phase nationalistischer Tendenzen nun Reformbereitschaft demonstrieren will. güs

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