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Filmstill aus „Omni“: Arbeitselefanten in Myanmar.

© Ai Weiwei / produced by Acute Art

Kulturtipp fürs Wochenende: Ai Weiweis erster VR-Film im Humboldt Forum

Entwurzelung von Mensch und Tier: Ai Weiwei zeigt das Leben von Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch und die Situation von Arbeitselefanten in Myanmar.

Als der chinesische Künstler Ai Weiwei kürzlich seine  Autobiografie im Berliner Ensemble vorstellte, war es die einzige Station, die er in Deutschland machte. Er fand herzliche Worte für seine Ex-Heimat Berlin. Das mag manche überrascht haben. War er doch 2019 verärgert über die unfreundlichen Berliner weggezogen. Inzwischen wohnt der nimmermüde Kritiker, Menschenrechtsaktivist und Aktionskünstler in Portugal. Aber für Erstpräsentationen wählt er immer noch gerne seine ehemalige Heimat an der Spree.

Blick ins größte Flüchtlingscamp der Welt

So nun auch für die Präsentation seiner ersten VR-Installation. Der Film „Omni“ wird an diesem Wochenende (22. und 23. Januar) im Humboldt Forum präsentiert, und zwar frei zugänglich im Foyer des Neubaus am Schlossplatz.

Ai Weiwei greift oft gesellschaftliche Missstände in Dokumentarfilmen auf, sammelt unzählige Stunden Filmmaterial, ist hautnah am Geschehen, wie bei den Filmen „Human Flow“ und „The Rest“. Flucht, Migration und Exil sind, das kann umso besser verstehen, wer seine Biografie gelesen hat, Ais Lebensthemen.

Szene aus „Omni“: Geflüchtete in Bangladesch.
Szene aus „Omni“: Geflüchtete in Bangladesch.

© Ai Weiwei / produced by Acute Art

In „Omni“ geht es nun um zweierlei: um die Erfahrung der Rohingya, die zu hunderttausenden zur Flucht von Myanmar nach Bangladesch gezwungen waren. Ai Weiwei drehte dort im größten Flüchtlingscamp der Welt, nahe der Stadt Cox's Bazar und zeigt eindringliche 360-Grad-Aufnahmen. Zum anderen steht das Leben von überalterten Waldelefanten in Myanmar im Zentrum, die sich ebenfalls auf Wanderschaft begeben müssen.

Der zwölfminütige Film zeigt, wie sich die Wege von Mensch und Tier kreuzen und wie eng alles Leben miteinander verbunden ist. Das Leid der Tiere ist das Leid der Menschen und umgekehrt.

Am Wochenende ist außerdem zum letzten Mal die Sonderausstellung „Schrecklich schön. Elefant – Mensch – Elfenbein“ zu sehen, die Kultur- und Menschheitsgeschichte anhand des Elfenbeins erzählt. (Samstag, 22.1., 10-22 Uhr, Sonntag, 23.1., 10-20 Uhr).

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