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Intendant Barrie Kosky bei der Jahrespressekonferenz der Komischen Oper.

© dpa/Thalia Engel

Komische Oper stellt Jahresprogramm 2015/16 vor: Vielfalt und Verve

Ein Offenbach-Festival, "Eugen Onegin", konzertante Premieren und eine Kinderoper mit 77 Zwergen: die Komische Oper hat ihr Jahresprogramm 2015/16 vorgestellt - und arbeitet weiter mit Hochdruck daran, eines der interessantesten Opernprogramme in Berlin zu bieten.

In seiner vierten Spielzeit setzt Barrie Kosky die eingeschlagene und einschlagende (Auslastung aktuell 94 Prozent) Programmlinie der Komischen Oper fort: Acht szenische und drei konzertante Premieren kündigt der Intendant für die Saison 2015/16 an: Los geht es mit „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach auf französisch mit deutschen Zwischentexten und erstmals, wie vom Komponisten erdacht, mit einem Bariton als Helden (Regie: Kosky, am Pult Stefan Blunier). Von Offenbach gibt es außerdem konzertant die Opéra comique „Fantasio“ und ein geballtes Offenbach-Festival.

Andreas Homoki kehrt an die Komische Oper zurück für die Regie eines Lieblingsstückes seit Kindertagen: „My Fair Lady“ mit Katharine Mehrling und Max Hopp. Zu Weihnachten folgt mit „Die Zirkusprinzessin“ eine weitere konzertante Kálmán-Operette (mit Désirée Nick), bevor Kosky und Generalmusikdirektor Henrik Nánási Tschaikowskys „Jewgeni Onegin“ auf Russisch herausbringen. Den „Vampyr“ von Heinrich Marschner richten Schauspielregisseur Antú Romero Nunes und Antony Hermus am Pult für die Komische Oper neu ein.

„Geschichten aus dem Wiener Wald“ als deutsche Erstaufführung

uch die Geschwister Pfister sind erneut zu Gast in der Behrenstraße, mit einer Spoliansky-Revue. Als deutsche Erstaufführung kommen HK Grubers „Geschichten aus dem Wiener Wald“ heraus, während Jules Massenets 1895 komponierte „Cendrillon“ ihre spätere Berliner Premiere feiert, in Szene gesetzt von Damiano Michieletto, Nánási dirigiert. Auch eine neue Kinderoper für die große Bühne wird es mit „Schneewittchen und die 77 Zwerge“ geben, dazu mehr günstige Karten für Menschen bis 30 zu ausgewählten Vorstellungen auch im Vorverkauf.

Klare Worte fand Kosky für die anstehende Sanierungsphase an der Komischen Oper: „Wir können nicht für fünf Jahre hier weg, das wäre tödlich für uns. Die Behrenstraße ist unser kreatives Zentrum.“ Bislang war geplant, die insgesamt 80 Millionen Euro teuren Arbeiten im leeren Haus durchzuführen, während das Ensemble ins Schiller Theater umzieht, nachdem die Staatsoper in ihr Stammhaus zurückgekehrt ist. Kosky will jetzt zusammen mit der Politik einen Fahrplan finden, der einen kompletten Auszug unnötig macht – etwa durch verkürzte Spielzeiten plus Zusatzspielorte, wie zuletzt von der Deutschen Oper erprobt. Dort konnte die Sanierung der Bühnenmaschinerie inzwischen abgeschlossen werden.

Für das Schiller Theater hat Kosky andere Ideen

Für das Schiller Theater hat der Intendant der Komischen Oper hingegen eine andere Idee: Das wäre doch der ideale Ort für das heimatlos umherziehende Staatsballett! Kosky ist ein Mann, der weiß, was er will: Seine Begeisterungsfähigkeit und sein Erfolg machen ihn zu einem gewichtigen Verhandlungspartner für Berlins Kulturpolitik – und das bis ins Jahr 2022. So lange währt sein vorzeitig verlängerter Vertrag.

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