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Kino: Oscar für "Das Leben der Anderen"

Es hat geklappt: Das deutsche Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" hat den Oscar für die beste nicht-englischsprachige Produktion des Jahres gewonnen. Als bester Film wurde "Departed" von Martin Scorsese ausgezeichnet.

Los Angeles - Der Oscar für den Besten nicht-englischsprachigen Film geht zum dritten Mal nach Deutschland. Das Stasidrama "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck setzte sich in der Nacht zu Montag gegen seine vier Konkurrenten durch. Zum Besten Film wurde bei der 79. Verleihung der Academy Awards "Departed - Unter Feinden" gekürt. Dessen Regisseur Martin Scorsese erhielt nach acht Nominierungen seinen ersten Oscar. In den Hauptdarsteller-Kategorien machten die Favoriten Forest Whitaker ("Der letzte König von Schottland") und Helen Mirren ("Die Queen") das Rennen.

Der sichtlich ergriffene Regisseur und Co-Produzent Henckel von Donnersmarck nahm den Oscar von Cate Blanchett und Clive Owen entgegen. "Ich möchte den Mitgliedern der Academy aus tiefstem Herzen für diese Ehre danken", sagte der 33-Jährige. Sein Debütfilm hatte sich überraschend gegen den Favoriten "Pans Labyrinth" aus Mexiko durchgesetzt. Zuvor hatten Volker Schlöndorff ("Die Blechtrommel", 1980) und Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika", 2003) den wichtigsten Filmpreis der Welt nach Deutschland geholt.

Neben den Hauptdarstellern Ulrich Mühe und Sebastian Koch sowie seiner Ehefrau Christiane Asschenfeldt, die ihn ins Kodak Theatre in Hollywood begleitet hatten, galt ein weiterer Dank des Regisseurs dem Schauspieler und kalifornischem Gouverneur Arnold Schwarzenegger. Dieser habe ihm beigebracht, die Worte "Ich kann nicht" aus seinem Wortschatz zu streichen, sagte Henckel von Donnersmarck.

Scorsese am Ziel

Scorsese erhielt seinen Oscar aus den Händen seiner Kollegen Francis Ford Coppola, George Lucas und Steven Spielberg. "Ich bin überwältigt", sagte er angesichts der Auszeichnung und der stehenden Ovationen. Der 64-Jährige ("Taxi Driver") war während seiner Karriere insgesamt sechsmal für einen Regie-Oscar und zweimal in der Drehbuch-Kategorie nominiert gewesen. Er setzte sich in der Nacht zu Montag unter anderem gegen Clint Eastwood ("Letters from Iwo Jima") durch.

Scorseses Film war der Gewinner des Abends. Das Drama mit Leonardo DiCaprio und Matt Damon konnte vier seiner fünf Nominierungen in Oscars umwandeln (adaptiertes Drehbuch und Schnitt). Enttäuschend verlief die Verleihung hingegen für das Episodendrama "Babel", das bei sieben Nominierungen, darunter die für den Besten Film, nur für die Musik ausgezeichnet wurde. "Pans Labyrinth" erhielt drei Oscars (Kamera, Ausstattung, Make Up). Je zwei Oscars gingen an den Musikfilm "Dreamgirls" und die Komödie "Little Miss Sunshine". Für ihre Rollen wurden Jennifer Hudson ("Dreamgirls") und Alan Arkin ("Little Miss Sunshine") als Beste Nebendarsteller ausgezeichnet.

Oscar für "Eine unbequeme Wahrheit"

Bester Zeichentrickfilm wurde "Happy Feet" um den steppenden Pinguin Mumble. Der Oscar für den Besten Dokumentarfilm ging an "Eine unbequeme Wahrheit", in dem der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore vor den Folgen der Erderwärmung warnt.

Den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk erhielt der Komponist Ennio Morricone ("Spiel mir das Lied vom Tod"). Der 78-jährige Italiener war während seiner langen Karriere fünfmal für den Oscar nominiert, hatte die Statue aber nie in Empfang nehmen können. (tso/ddp)

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