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Rowohlt Verlag

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Kinderbuch: Markenzeichen: Schwarze Maske

"Superflashboy" ist die Geschichte um einen Comic-Helden. Salah Naoura hat ein typisches Jungsbuch geschrieben. Mädchen sind darin leider nur brav.

Was die Eltern dazu gebracht hat, ihren Sohn Torben-Henrik zu nennen, bleibt ihr Geheimnis. So heißen doch nur kreuzbrave angepasste Jungs, die in der Schule nicht nur fürs Benehmen eine Eins bekommen. Diesem Torben-Henrik aber ist sein Name schnurz. Er fühlt sich als „Flashboy“, nicht nur wenn er – wie zum Karneval – in das entsprechende Kostüm mit rotem Umhang und schwarzer Maske schlüpft. Wer immer in Not ist, Flashboy rettet ihn. Dabei geht zwar immer eine Menge kaputt, aber das passiert natürlich nur aus Versehen. Torben-Henrik ist halt ein bisschen ungeschickt. „Wenn er sich die Hände abtrocknet, reißt er den Handtuchhaken von der Wand. Wenn er eine Limoflasche aufmacht, spritzt die Limo meterweit, und wenn er einen Pullover anzieht, ist er eine ganze Weile blind, weil er das Loch nicht findet, wo der Kopf durchmuss.“ Der Junge ist ein Tollpatsch, ein stolpernder Held.

Autor Salah Naoura hat eine echte Jungsgeschichte geschrieben. Mädchen wie Anna-Lara, Flashboys Schwester, taugen offenbar nicht für Abenteuer. Sie lobt die Kochkunst des Vaters und ist, wie Torben-Henrik feststellt, „mal wieder auf einer Schleimspur“ unterwegs.

Mit der Lektüre kann man sich in eine Traumwelt beamen

Aber das sind unwichtige Details. Denn hier dreht sich alles um Flashboy, der eines Tages gekidnappt wird. Und so nimmt die turbulente Geschichte rasant Fahrt auf. Denn dort, wo die beiden Entführer ihn rauslassen, trifft er sein Idol, den echten Flashboy. Die beiden verstehen sich auf Anhieb – und tauschen die Rollen. Der echte Flashboy, nun Superflashboy genannt, zieht in Torben-Henriks Familie. Und Torben-Henrik lebt in der Welt von Superflashboy und verblüfft nicht nur ROB-X3, jene Maschine, die auf den echten Comic-Helden programmiert ist. Alles wirbelt nun bunt durcheinander und lässt sich ratzfatz weglesen. Jungs können sich mit dieser Lektüre in eine Traumwelt beamen – und die alltäglichen Sorgen beiseiteschieben. Dass man über all den Abenteuern die (Schul-)Pflichten aber nicht vergessen darf und Eltern mit ihren Mahnungen gelegentlich recht haben, ist auch eine Botschaft dieses Buches. Wer es verschenkt, macht nichts verkehrt.

Salah Naoura: Superflashboy. Mit Illustrationen von Kai Schüttler. Rowohlt Verlag, rororo rotfuchs, Reinbek bei Hamburg 2018- 172 Seiten. 12,99 €. Ab acht Jahren.

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