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Der Musical Komponist Jerry Herman ist am Donnerstag in Miami verstorben. Er wurde 88 Jahre alt.

© Jim WATSON / AFP

„I Am What I Am“: Musical-Komponist Jerry Herman gestorben

Der Komponist von „Hey Dolly“ und „Ein Käfig voller Narren“ ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren gestorben. Er galt als Vorkämpfer der Schwulen-Bewegung.

Der US-Musical-Komponist Jerry Herman, der Welterfolge wie "Ein Käfig voller Narren" und "Hello, Dolly!" erschuf, ist tot. Herman starb bereits am Donnerstag im Alter von 88 Jahren in Miami im US-Bundesstaat Florida, wie seine Patentochter der "New York Times" bestätigte.

"Wir haben einen der ganz Großen verloren", erklärte der Schauspieler Harvey Fierstein, der die Vorlage für "Ein Käfig voller Narren" geschrieben hatte.

Gloria Gaynor machte seinen Song zu einem Disco-Hit

Der in Manhattan geborene Herman schrieb im Laufe seiner Karriere rund ein Dutzende Broadway-Musicals. "Ein Käfig voller Narren", "Hello, Dolly!" und das Musical "Mame" wurden am Broadway jeweils mehr als 1500 Mal aufgeführt. Laut Hermans Website zufolge war er der einzige Komponist und Dialogschreiber, der eine solche Anzahl erreichte.

Der Abschlusssong des ersten Aktes ist "I Am What I Am", den die Sängerin Gloria Gaynor 1983 in einer Disco-Version zu einem Hit machte - und zu einer Gay-Pride-Hymne.

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"Hello, Dolly!" räumte zehn Tonys ab, die wichtigste Auszeichnung der Branche in den USA. Eine von Louis Armstrong gesungene Version des Titelsongs stieß 1964 den Beatles-Hit "Can't Buy Me Love" von der Spitze der Charts. 2009 wurde Herman mit dem Tony Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Herman setzte auf fröhliche Geschichten mit positiven Botschaften. Er wolle immer eine "einfache Melodie zum Mitsummen" komponieren, beschrieb er einmal sein Erfolgsrezept. Mit dem 1983 uraufgeführten "Ein Käfig voller Narren" schuf Herman das erste Musical aus der Homosexuellenszene.

Herman starb nun laut "New York Times" in einem Krankenhaus in Miami. Angaben zur Todesursache wurden nicht gemacht. Herman hinterlässt seinen langjährigen Lebensgefährten Terry Marler. (AFP)

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