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Pittoresk. das Potsdamer Hans-Otto-Theater.

© Marc Tirl/dpa

Hans Otto Theater und Nikolaisaal: Die kommende Kultursaison in Potsdam

Alles andere als provinziell: Was das Hans Otto Theater und der Nikolaisaal in Potsdam für die nächste Saison planen.

Wer im Südwesten Berlins wohnt, für den liegen das Potsdamer Hans Otto Theater und der dortige Nikolaisaal oft näher als die Kulturinstitutionen in der hauptstädtischen Mitte. Beide Institutionen können zudem mit architektonisch reizvollen Gebäuden punkten: Spektakulär ist nicht nur die gezackte rote Dachlandschaft der Bühne, sondern auch die Aussicht von der Theaterterrasse auf Schloss Babelsberg. Und Rudy Ricciotti, der noch ein Geheimtipp war, als er den verspielt-postmodernen Nikolaisaal entwarf, hat sich mittlerweile zu internationaler Bekanntheit aufgeschwungen.

Alles andere als provinziell ist auch das Programmangebot der beiden Häuser. Mit der Kammerakademie Potsdam verfügt die brandenburgische Landeshauptstadt über ein kleines, aber stilistisch äußerst wendiges Spitzenensemble, das zusammen mit seinem Chefdirigenten Antonello Manacorda zuletzt einen viel beachteten CD-Zyklus aller Schubert-Sinfonien herausgebracht hat. In der kommenden Saison legt die Kammerakademie einen Schwerpunkt auf die Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy. Zudem wird Andreas Ottensamer, Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker, als Artist in Residence mehrfach zu erleben sein.

Eine eigene Konzertreihe im Nikolaisaal hat auch das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (Oder). Ein Highlight dürfte dabei am 1. April 2018 der „Peer Gynt“-Abend mit Schauspieler Samuel Finzi als Sprecher werden. Außergewöhnlich ist das Projekt „Hörvermittlung“ des Nikolaisaals: Die Besucher können beispielsweise über Kopfhörer in der Pause sowie am Ende Ad-hoc-Kommentare eines Musikkritikers zum gerade Verklungenen hören. Es gibt außerdem Konzerte, die in Gebärdensprache übersetzt werden, Jazz-Workshops für Jugendliche und einen „Hörclub Mini“ für Grundschüler.

Dramatisierung von Juli Zehs Brandenburg-Roman „Unterleuten“

Stolze 20 Premieren bietet das Hans Otto Theater in der Abschiedsspielzeit von Intendant Tobias Wellemeyer. Ein Drittel aller Vorstellungen wird dabei explizit für Menschen unter 18 Jahren angeboten. Wellemeyer selber, der ein Meister des realistischen Erzähltheaters ist, wird Shakespeares „Der Sturm“ inszenieren sowie eine Dramatisierung von Juli Zehs Brandenburg-Roman „Unterleuten“ herausbringen.

Auch André Kubiczeks jüngstes Buch „Skizze eines Sommers“ kommt im Hans Otto Theater auf die Bühne, in dem Stück „Die Netzwelt“ setzen sich die Künstler mit der Verheißungen und Abgründen des Virtuellen auseinander, außerdem wird es ein Rio-Reiser-Musical geben, Fontanes „Effi Briest“ sowie Dostojewskis „Verbrechen und Strafe“.

Weitere Infos: www.hansottotheater.de, www.nikolaisaal.de sowie www.kammerakademie-potsdam.de

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