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Der Bundesjugendchor feiert seine Leiterin Anne Kohler

© Peter Adamik

Gründungskonzert des Bundesjugendchors: Junge Leute, neue Klänge

Das erste Konzert des Bundesjugendchors fand in der Berliner Philharmonie statt, zum Auftakt des "Musikfest Berlin 2021". Es war ein voller Erfolg.

Dieser Klang ist neu und bisher ohne Vergleich. Denn kein professionell ausgerichteter Chor kann es sich leisten, nur mit jungen Stimmen zu arbeiten. Chorgesang als Beruf im Konzert- und Theaterbetrieb verlangt Engagement bis ins höhere Alter. Der Bundesjugendchor aber, der in der Philharmonie sein Gründungskonzert gibt, steht Sängerinnen und Sängern von 18 bis 26 Jahren offen.

Als nationales Ensemble soll er ein Pendant zu Bundesjugendorchester und Bundesjazzorchester sein und der Nachwuchsförderung im Chorwesen dienen. Ähnlich dem renommierten Bundesjugendorchester kommt der Chor mehrmals im Jahr zu Arbeitsphasen zusammen. Eine Einladung zum Vorsingen gehört zu den Hürden für die Teilnahme an der gesangspädagogischen Arbeit, Stimmbildung inbegriffen. Pandemiebedingt bedurfte es wiederholter Anläufe, um das Ziel des ersten gemeinsamen Auftritts zu erreichen. Das Konzert endet mit Standing Ovations.

Die Mitglieder sind zwischen 18 und 26 Jahren alt

Gefördert wird das Projekt vom Bundesfamilienministerium unter dem Dach des Deutschen Musikrats. So ergibt es sich, dass Ministerin Christine Lambrecht und Präsident Martin Maria Krüger Grußworte sprechen, erfüllt von Zuversicht und Dank. Auch dafür, dass die Premiere beim "Musikfest Berlin" gefeiert werden darf.

Der zauberhaft homogene Klang aber beruht nicht allein auf der Jugend und der stimmlichen Qualifikation der Chormitglieder. In Anne Kohler steht eine Meisterin der Chorleitung vor ihnen, die nicht nur für reine Intonation und Textdisziplin sorgt, sondern auch als Interpretin beeindruckt.

Anne Kohler sorgt für idealen Zusammenklang

Vielseitig erinnert das Programm an den früh verstorbenen britischen Komponisten Jonathan Harvey, lässt den Südafrikaner Hendrik Hofmeyr mit Folksong-Anklängen, den Schotten James MacMillan mit chor-affinem „Alpha and Omega“ erklingen. Als Uraufführung lotet „Innen“ von Kathrin A. Denner mit Gesten der Hände aus, wie weit die Töne den Einzelnen oder der Gruppe gehören.

Die Stimmen leuchten aus Kompositionen von Schumann, Brahms, Rihm und Orlando di Lasso. Wundervoll unverbrauchte Tenöre, helle Soprane, ein solistischer Alt unter Gleichen, das sichere Bass-Fundament finden in linearer Führung zueinander. Alles steht unter der Phrasierungskunst von Anne Kohler. Ein Einstand im Glück.

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