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Gospelalbum „Jesus Is Born“: Rapper Kanye West glaubt weiter an Gott

Unermüdlich im Gefolge des Herrn und von sich selbst und vielleicht der Kim: Kanye West hat mit „Jesus Is Born" ein Gospelalbum produziert.

Dass der Rapper Kanye West zu Gott gefunden hat, zu Gottes Sohn und einem definitiven Glauben an beide, hat er die Welt ja vor zwei Monaten mit seinem ordentlichen, passagenweise etwas skizzenhaften Album „Jesus Is King“ wissen lassen. Kurz nach dessen Veröffentlichung verkündete West, schnell ein weiteres zu produzieren, ein Weihnachtsalbum mit dem naheliegenden Titel „Jesus Is Born“.

Er hat Wort gehalten, pünktlich am 25. Dezember ist das Album erschienen. Allerdings kann man in einem einschlägigen Musik-Streamingdienst wie Tidal „Jesus Is Born“ nicht unter Kanye Wests Namen aufstöbern, sondern nur unter dem Titel oder unter „Sunday Service Choir“. So heißt der Gospelchor, der auch bei „Jesus Is King“ mitgemischt hat und mit dem West seine Sonntagspredigten und Gospelsessions in Kirchen und Gefängnissen abhält.

2020 will West ein Album mit Dr. Dre aufnehmen

„Jesus Is Born“ ist konsequenterweise ein reines, von West produziertes Gospelalbum geworden, ganz in der Tradition von diversen Soulgrößen. Das ist sicher nichts für Hip-Hop-Fans, hat im Rahmen des Gospel-Schemas von Vorsinger oder Vorsingerin und dem darauf antwortenden Chor aber durchaus seine Reize: Es gibt neuere Versionen von älteren West-Tracks wie „Father Stretch My Hands“ und „Ultralight Beam“, beide von „Life Of Pablo“. Es erklingen hier mal ein paar schöne Bläser, dort ein paar sachte Gitarrenakkorde, es findet sich hier ein Verweis auf den R&B der neunziger Jahre, dort stringentes Beatgeklöppel.

Insgesamt wirkt das Ganze wirklich wie ein Werk und nicht nur wie eine Andeutung. Das Thema ist klar, es gilt dem Lord zu danken, ihn zu ehren und preisen, und wenn all das den Rap-Star zu einem besseren, gesünderen, in sich gefestigteren Menschen macht, soll es der Hip-Hop- und auch der Restwelt recht sein. Verlassen wird Kanye West beide Welten kaum: 2020 nimmt er zusammen mit Dr. Dre ein Album auf.

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