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Charakterdarsteller. Michael Gwisdek.

© dpa/Henning Kaiser

Update

Michael Gwisdek ist tot: Michael Müller und die Filmbranche trauern um Schauspieler

Publikumsliebling Michael Gwisdek ist mit 78 Jahren gestorben. Berlin und die Film- und Fernsehbranche würdigen sein Lebenswerk.

Die Berliner Politik und die Film- und Fernsehbranche trauern um den Tod des deutschen Schauspielers und Regisseurs Michael Gwisdek. Er starb am 22. September nach kurzer schwerer Krankheit im Kreis der Familie, berichtete die Agentur Just Publicity in Berufung auf seine Familie. Er wurde 78 Jahre alt.

Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller teilte mit: „Michael Gwisdek gehört zu den Künstlern, die in beiden Teilen unserer Stadt und über unser Land hinaus geachtet und geschätzt sind. Er war ein Meister in allen Facetten seines Berufs, spielte unter großen Regisseuren wie Benno Besson und Heiner Müller.“

„Wir können es gar nicht glauben“, schrieb die Defa-Stiftung auf Facebook. Das Medienboard Berlin-Brandenburg postete dort: „Wir sind in Gedanken bei seiner Familie & seinen Freunden! Danke für die Kunst“.

Heike Hempel, stellvertretende ZDF-Programmdirektorin, erklärte: „Mit Michael Gwisdek verlieren wir nicht nur einen großartigen Schauspieler, ein Ausnahmetalent auf der Bühne und vor der Kamera, sondern auch einen Regisseur und Zeitgenossen, der als humorvoller Beobachter der deutsch-deutschen Geschichte Brücken zwischen Ost und West baute.“ Aus Anlass seines Todes wiederholt das ZDF am Samstag (26. September, 13.45 Uhr) „Das Traumschiff: Palau“.

Der 1942 geborene Gastwirtssohn aus Berlin-Weißensee lernte das Schauspielhandwerk an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ - wie viele prominente Kollegen. Gwisdek spielte in den 60er und 70er Jahren an verschiedenen Theatern in der DDR, unter anderem zehn Jahre an der Volksbühne. Sein komödiantisches Talent brachte ihm bald Rollen im Kino ein.

Er sah sich als Charakterdarsteller

Mit Filmen wie „Good Bye, Lenin!“, „Boxhagener Platz“ und „Oh Boy“ wurde Gwisdek nach der Wende endgültig zum Publikumsliebling. Auch im Fernsehen war er oft zu sehen: ob im „Tatort“, bei „Bella Block“ oder in „Donna Leon“. Gwisdek sagte: „Komödie ist das Schwerste.“ Aber er sei nicht festgelegt. „Charakterdarsteller würde ich gerne genannt werden.“

1988 führte er beim Film „Treffen in Travers“ erstmals Regie und wurde dafür nach Cannes eingeladen. Für seine Rolle in „Nachtgestalten“ bekam er 1999 den Silbernen Bären für die beste Nebenrolle. 2003 war er ein Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie.

Von 1984 bis 2007 war Michael Gwisdek mit Schauspielerin Corinna Harfouch verheiratet, sie trennten sich allerdings schon 1999. Das ehemalige Paar hat gemeinsam zwei Söhne, Johannes und Robert Gwisdek. Letzterer ist ebenfalls als Schauspieler tätig und macht unter dem Pseudonym Käptn Peng Hip-Hop. (mit dpa)

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