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Unansehnlich ist die Komische Oper Ecke, wenn man sie von Unter den Linden betrachtet. Darum soll sie nun saniert werden.

© Kai-Uwe Heinrich

Generalsanierung der Komischen Oper: Der erste Schritt ist getan

200 Millionen Euro stehen zur Verfügung. Jetzt werden die Architekturbüros ausgewählt, die sich am Wettbewerb für die Sanierung beteiligen dürfen.

"Das Gebäude ist stark in die Jahre gekommen, der bauliche und technische Zustand entspricht schon seit langem nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen Kulturbetrieb." So steht es in den Unterlagen für den Wettbewerb um eine "Sanierung, Grundinstandsetzung und Erweiterung der Komischen Oper, Berlin/Mitte", den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gestartet hat. Bis zum 3. September konnte man sich als "Generalplaner/in" bewerben, 15 bis 25 Büros sollen jetzt für die zweite Phase des Realisierungswettbewerbs ausgewählt werden.

Rem Koolhaas und David Chipperfield machen mit beim Wettbewerb

Einige sehr renommierte Namen wurden bereits angesprochen, darunter Rem Koolhaas und sein Rotterdamer OMA, David Chipperfield, Snohetta aus Norwegen, die Erbauer der Osloer Oper, sowie Diller Scofidio aus New York, die jüngst einen spektakulären Entwurf für das von Simon Rattle betriebene Projekt eines neuen Londoner Konzerthauses vorgelegt haben.

Für den Wettbewerb stehen in der kommenden zweiten Runde Preisgelder in Höhe von 864 000 Euro zur Verfügung, das Bauprojekt selber darf nach Angaben der Bauverwaltung maximal 200 Millionen Euro kosten. Darin ist neben der Sanierung des Stammhauses inklusive einer Wiederherstellung der ursprünglichen, weißen Eingangsfassade sowie der Ausstattung des Zuschauerraums mit einer Klimaanlage auch der Neubau eines Gebäuderiegels für Künstler und Administration enthalten, der sich an der Glinkastraße von Unter den Linden bis zur Behrenstraße erstrecken wird.

Interessant für die Architekten ist der Neubau an der Glinkastraße

Besonders dieser Neubau ist für die Architekturbüros interessant - und eine Herausforderung, denn das Grundstück ist extrem schmal. Derzeit stehen dort nur ein paar Bäume, unter denen die Autos der Komischen Oper parken. Für das historische Gebäude selber, dessen Zuschauerraum von 1890 stammt, während die Foyers in ihrer heutigen Form 1967 geschaffen wurden, gelten die strengen Regeln des Denkmalschutzen. Hier ist für eigene Kreativität darum nur begrenzt Spielraum.

Interessant ist der Zeitraum, der von der Stadtentwicklungsverwaltung in den Unterlagen angegeben wird: "Der Baubeginn soll 2023 erfolgen. Die Fertigstellung ist für Ende 2029 geplant." Damit ist nun auch klar, dass das Exil der Komischen Oper während der Generalsanierung mindestens sechs Jahre dauern wird. Anders als im Fall der Staatsoper soll das Schillertheater dabei nicht als Ersatzbühne dienen, sondern vor allem als Probenzentrum und Bürogebäude sein. Ihre Inszenierungen will die Komische Oper vor allem an externen, möglichst diversen Spielorten zeigen. „Wir müssen überall in Berlin präsent bleiben, in Ost, West, Nord und Süd“, hat Intendant Barrie Kosky stets betont.

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