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Seine Models sind Hunde. William Wegman porträtiert am liebsten Weimaraner. Dieses kam von einer New Yorker Galerie nach München.

© William Wegman, Courtesy Sperone Westwater Gallery

Gemeinsam gegen Platzmangel: In München teilen Galeristen ihre Räume

Eine gute Idee: Galerist Johannes Sperling stellt seine Räume für Kollegen zur Verfügung. Das Konzept macht Schule.

In München herrscht schon viel länger Platzmangel als in Berlin, leere Räume für temporäre Projekte sind eine Seltenheit. Deshalb passt es wunderbar, dass der junge Galerist Johannes Sperling zusammen mit anderen „Various Others“ ins Leben gerufen hat: eine Initiative, für die Münchner Galerien in ihren Räumen Platz für Kollegen von anderswo schaffen und bei der bereits zur Premiere 2018 diverse Institutionen mitmachten.

Die zweite Auflage mit Gästen wie der New Yorker Goldie’s Gallery, dem Museion Bolzano oder der Berliner Galerie Kraupa-Tuskany Zeidler dokumentiert nun nicht bloß den Erfolg von „Various Others“. Sie zeigt auch, wie groß der Bedarf an experimentellen Kooperationen ist.

Überall klagen Galeristen über steigende Kosten für Messeteilnahmen bei schwindenden Besucherzahlen in den eigenen, oft aufwendig für die Kunst hergerichteten Räumen. Dass man sich in dieser Situation mit der Konkurrenz kurzschließt, schien vor ein paar Jahren undenkbar. Außer in Brüssel, wo die Kunsthändler rund um den Place du Grand Sablon traditionell jeden Juni ihre Läden teilen.

Inzwischen gibt es mehr davon. „Okey Dokey“, das im sommerlichen Rheinland jüngst zum dritten Mal stattfand, gilt – nicht ganz zu Recht – als Urzelle der Idee, andere Galeristen einzuladen, um damit schließlich auch die eigene Attraktivität zu steigern.

„Various Others“, das in München auf Teilnehmer wie die Galerien Barbara Gross, Deborah Schamoni, Jahn und Jahn, Rüdiger Schöttle, Klüser und natürlich Sperling blicken kann, ist nun auf dem besten Weg, ebenfalls eine feste Größe zu werden.

[„Various Others“, 12. 9.–13. 10., München, www.variousothers.com]

Den Auftakt macht die Performance „Die Notwendigkeit der Notwendigkeit“ des Berliner Künstlers Gregor Hildebrandt im Kaufhaus Ludwig Beck – auch das eine ungewöhnliche Allianz, doch Raumnot macht bekanntlich erfinderisch.

Einziger Schmerzpunkt: Der Auftakt von „Various Others“ kollidiert mit der Berlin Art Week. Dafür kann man die Ausstellungen in den Münchner Galerien noch bis Mitte Oktober sehen.

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