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Kader Attia.

© Camille Millerand

Für das Jahr 2022: Kader Attia wird Kurator der Berlin Biennale

Der algerisch-französische Künstler ist spezialisiert auf das Thema Dekolonialisierung.

Die 2022 stattfindende 12. Berlin Biennale hat ihren Kurator benannt: Es ist der algerisch-französische Künstler Kader Attia, der seit etlichen Jahren neben Paris auch in Berlin seinen Wohnsitz hat.

Die internationale Auswahlkommission, zu der unter anderem die Künstlerin Yael Bartana und die Kunsthistorikern Beatrice von Bismarck gehörten, hat damit einen der interessantesten, aber auch angesagtesten Protagonisten der aktuellen Kunstszene berufen.

Kader zog erstmals die Aufmerksamkeit eines großen Publikums auf sich, als er 2012 bei der Documenta 13 unter dem Dach des Fridericianum meterhohe Regale voller hölzerner Schädel präsentierte, auf denen sich die Narben von Stammesriten und vom Ersten Weltkrieg abzeichneten. Die Ähnlichkeiten waren erstaunlich.

Seitdem ist der 1970 im französischen Dubny als Sohn algerischer Einwanderer geborene Künstler immer wieder auf Biennalen und Großausstellungen mit Werken aufgetreten, die er unter dem Begriff „Repair“ subsummiert.

Es geht ihm dabei um die Dialektik zwischen Zerstörung und Reparatur als Möglichkeit des kulturellen Widerstands, einer Wiederaneignung von Geschichte. Dieses Thema dürfte sich auch wie ein roter Faden durch die Berlin Biennale ziehen. Seit 2016 unterhält Attia in Paris den Kunstort La Colonie, wo vor allem das Thema Dekolonialisierung verhandelt wird. (tsp)

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