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Faith Baloyi in "Flatland"

© Flatland Productions / Berlinale

"Flatland" auf der Berlinale: Oh Schwester, wo bist du?

Mischung aus Western und Roadmovie: Das Panorama zeigt zur Eröffnung Jenna Bass' „Flatlands“ aus Südafrika.

Seit dem Ende der Arpartheid präsentiert sich Südafrika gern als Regenbogennation so bunt wie seine Landesflagge. Dass es bei aller Vielfalt längst nicht harmonisch zugeht zwischen den Bevölkerungsgruppen, zeigt aktuell der Streit um Pläne für eine Landreform zugunsten von schwarzen Bauern.

Auch die 32-jährige weiße Regisseurin Jenna Bass befasst sich nach ihrem Körpertausch-Thriller „High Fantasy“ (2018 in der Generation) wieder kritisch mit dem Regenbogenimage ihrer Heimat. Wobei es in der ersten Hälfte ihres Spielfilms „Flatland“ zumindest für eine Weile so aussieht, als könnte es eine schwesterliche Freundschaft zwischen der dunkelhäutigen Natalie (Nicole Fortuin) und der hellhäutigen Poppie (Izel Bezuidenhout) geben. Die beiden jungen Frauen – Poppie ist noch nicht volljährig, aber hochschwanger von einem schmierigen Trucker – brennen zusammen Richtung Johannesburg durch, nachdem Natalie eine gewalttätige Hochzeitsnacht durchgemacht hat. Auf ihrem Pferd sind sie in der kalten kargen Karoo-Region unterwegs, der der Film seinen Titel verdankt. Ihnen auf den Fersen ist die smarte Polizistin Beauty (Faith Baloyi), deren Liebhaber zu Unrecht im Gefängnis sitzt.

In einer Mischung aus Western und Roadmovie erzählt Bass von einem Land, in dem es nur Verliererinnen und Verlierer gibt. Dazu gehören auch die weißen Männer, die mit aller Gewalt die Oberhand zu behalten versuchen. Das ist letztlich alles etwas zu plakativ und ohne einen zwingenden Rhythmus auf drei Schlussbilder hin inszeniert, in denen alle getrennte Wege fahren.

8.2., 22.45 Uhr (Cinestar 3), 9.2., 16 Uhr, 16 Uhr (Cubix 9), 12.2., 11.30 Uhr (Cinestar 7), 16.2., 14 Uhr (Cubix 9)

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