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Filmpionier Pennebaker gestorben: Mit der Kamera in der Hand

Er dreht mit Bob Dylan, David Bowie, Bill Clinton: Zum Tod von Doku-Regisseur D. A. Pennebaker

Da jetzt so viel von Woodstock die Rede ist: Zwei Jahre zuvor, im kalifornischen Monterey, nahm die Festivalkultur ihren eigentlichen Ausgang. Jimi Hendrix, The Who, Otis Redding, Janis Joplin, The Byrds, Ravi Shankar – die musikalische Vielfalt und Qualität dieses so frühen Höhepunkts war nicht zu übertreffen. D. A. Pennebaker hielt die historischen Stunden in seinem Film „Monterey Pop“ fest – atemberaubend. Berühmt wurde er aber mit „Don’t look back“, der Dokumentation von Bob Dylans England-Tour 1965, auf der er wie ein Weltwunder betrachtet wurde, halb Engel, halb Teufel. Backstage gelangen Pennebaker Aufnahmen, die neue Standards setzten. So genau hatte noch keiner hingeschaut, so offen hat sich auch Bob Dylan nie wieder gegeben. Dass Pennebaker Jahrzehnte später einen Oscar für sein Lebenswerk bekam, hat viel mit „Don’t look back“ zu tun. Und seiner Handkamera.
Er prägte einen nervösen, direkten Stil. Dokumentation als Action. Pennebaker hat Filme über Alice Cooper, Little Richard, John Lennon gemacht – und über Robert Kennedy, Norman Mailer, Bill Clinton. Rockstars und Politiker in Nahaufnahme. Damit ist eine Epoche beschrieben, die in den Sechzigern begann. Pennebakers Gespür für Timing und den besonderen Pop-Moment hat etwas Magisches. 1973 filmte er David Bowie im Londoner Hammersmith Odeon bei „Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“. Und noch einmal Bob Dylan: „Subterranean Homesick Blues“ war Mitte der Sechziger eines der ersten Konzept-Videos. Ein Song, eine schlagende Bildsprache. Jetzt ist D. A. Pennebaker mit 94 Jahren bei New York gestorben.

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