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David Fuhr und Anna sind in unterschiedlichen Musiksparten unterwegs - auf der Fête de la Musique vermischen sie ihre Stile und geben zusammen ein Konzert.

© promo

Fête de la Musique: Brasilianische Rhythmen und politische Straßensongs aus Neukölln

Zuerst spielte sie Coversongs von den "Ärzten" und den "Toten Hosen" in Südamerika, nun singt Anna in Berlin Lieder auf Portugiesisch.

Am Montag verwandelt sich der Oststrand in eine brasilianische Oase – und zurück. Im Rahmen der Fête de la Musique tritt hier die Künstlerin Anna & Ayla auf. Anna heißt im bürgerlichen Leben Anna Henrike Eymess und Ayla ist ihre Gitarre.

Die 25-Jährige singt auf Deutsch, Portugiesisch und Englisch, dabei begleitet sie sich selbst auf der Gitarre. Zu ihrem Stil kam Anna dank ihrer Aufenthalte in Südamerika. Nach ihrem Abitur tauscht sie für ein Jahr die Niedersächsische Heimat gegen die Nordküste Brasiliens und arbeitete in einem Kinderheim. Dort packte Anna ihre Gitarrenkünste aus, sang und trommelte mit den brasilianischen Kindern. Mit Freunden gründete sie ein Rockband und spielte bekannte Songs nach – eine Attraktion: „Die Brasilianer konnten kaum Englisch und da war es für sie etwas ganz Besonderes, dass ich die Original-Texte von vielen ihrer Lieblingsbands singen konnte“, sagt Anna und lacht. Sie schlug der Band auch deutsche Lieder vor, die Texte erklärte sie ihnen. Die brasilianische Band um die kleine blonde Sängerin hatte also auch „Die Ärzte“ und die „Toten Hosen“ im Programm. Auch wenn das Publikum die Lieder nicht verstand, konnte das dessen Begeisterung nicht dämpfen.

Zurück in Deutschland ging Anna nach Berlin. Hier fing sie an, alleine Gitarre zu spielen, eine Art Emanzipation von der Rolle als Sängerin, sagt sie. Um trotzdem nicht einsam zu sein, gab sie ihrer Gitarre einen Mädchennamen, mit dem sie heute noch auftritt: Ayla.

Bald zog es sie wieder zurück nach Brasilien, wo sie in Strandbars ihre ersten Soloauftritte hatte. Nun tritt Anna in kleinen Kneipen in Berlin auf. „Weil die Zuschauer meistens die portugiesischen Texte nicht verstehen, versuche ich immer, die Geschichte zu den Liedern zu erklären.“

Auf der Fête de la Musique tritt Anna mit David Fuhr, Liedermacher und eine Hälfte von Herzkasper auf. Dass die brasilianisch angehauchte Musik von Anna und die politischen Straßensongs von David zusammenpassen, bewiesen die beiden zum ersten Mal als der Hörsaal der FU während des Bildungsstreiks besetzt war.

Neben eigenen Liedern auch Coversongs spielen, Klassiker wie Bob Marleys „No Women No Cry“ und neuere Hits wie Lenas „Satellite“. Ab 16 Uhr spielen Anna & Ayla und David Fuhr etwa eine Stunde lang im Oststrand, der Eintritt ist frei.

Die Fête de la Musique, ursprünglich 1982 in Frankreich, findet in Berlin zum 15. Mal statt. Weitere Informationen zu den anderen 80 Bühnen in Berlin gibt es im Internet unter: www.fetedelamusique.de.

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