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Immer mehr Frauen werfen Plácido Domingo sexuelle Belästigung vor.

© AFP

"Es tat weh": Elf weitere Frauen erheben Vorwürfe gegen Domingo

Elf weitere Frauen werfen Plácido Domingo sexuelle Belästigung vor. Er soll ihnen unter anderem an die Brust gefasst haben. Der Star-Tenor streitet das ab.

Es war die Spielzeit 99/00 an der Washingtoner Oper, Jules Massenets „Le Cid“ – mit Plácido Domingo. Eine große Produktion, ein wichtiger Karriereschritt für die damals 28-jährige Sängerin Angela Turner Wilson.

Eines Abends, kurz vor dem Auftritt, sei Domingo in ihre Kabine gekommen. Er habe sich hinter sie gestellt, die Hände auf ihre Schulter gelegt. Plötzlich habe er unter ihren BH gegriffen und ihr an die Brüste gefasst. „Es tat weh“, sagte Wilson der Nachrichtenagentur AP. Domingo habe sich anschließend einfach umgedreht und sei gegangen.

Wilson ist eine von elf weiteren Frauen, die dem spanischen Tenor sexuelle Belästigung vorwerfen. Mehrere von ihnen berichten, Domingo habe damit gedroht, ihre Karrieren zu zerstören, sollten sie ihn abweisen. Bereits vor wenigen Tagen hatten sich neun Frauen öffentlich geäußert und Domingo ein ähnliches Verhalten vorgeworfen.

Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe verschickte Domingos Sprecherin eine Stellungnahme: „Die fortlaufende Kampagne von AP, mit der sie Plácido Domingo herabwürdigen will, ist nicht nur unzutreffend, sie ist auch unethisch.“ Wegen eines laufenden Verfahrens wolle man sich zu Details jedoch nicht äußern.

Domingo hatte sich nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe geäußert und argumentiert, manche Regeln und Standards, an denen wir gemessen werden – und gemessen werden sollten – seien in der Vergangenheit sehr anders gewesen.

Wilson entgegnete: Solch ein Verhalten war niemals akzeptabel. (Tsp/AP)

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