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Elvis -On Stage

© promo

Elvis Presley: Es lebe der King!

Bei der Show „Elvis – On Stage“ werden im Berliner Admiralspalast alte Videos des legendären Rock'n'Rollers gezeigt. Hinter der Leinwand spielt dazu eine Live-Band. Die Fans sind trotzdem zufrieden

Für die, die ihn lieben, ist er sowieso unsterblich. Also wundern sie sich nicht, wenn eine Show mit dem Titel „Elvis Presley – On Stage“ angekündigt ist, sondern strömen massenhaft in den Admiralspalast. Infomaterial vom Flensburger Fanclub und vom 13th European Elvis Festival liegt im Foyer aus, die „Fly 2 Elvis“-Reisen locken mit dem Angebot, im Januar 2015 den 80. Geburtstag des 1977 verblichenen King of Rock’n’Roll in Memphis zu feiern. Und bereits im September schippern bei der TCB-Cruise ehemalige Bandmitglieder und Elvis' 1956er Freundin Barbara Hearn an Bord der MS Poesia durch die Ostsee.

Viele Besucher dürften noch lebhafte Erinnerungen an die Armee-Zeit des Sängers in Deutschland haben. Alle tragen schon vor Beginn der Show jenes selige Lächeln auf den Lippen, das sich einstellt, wenn sich Gleichgesinnte zur Feier ihres Idols versammeln. Der auf die Organisation von päpstlichen Massen-Messen spezialisierte Stig Edgren hat das Elvis-Revival produziert – und er lässt den King in der einzig angemessenen Form auferstehen: bigger than life, bühnenportalgroß, als Acht-Meter-Hüne im weißen Schlaghosenanzug.

Auf einer Leinwand werden Ausschnitte seiner Las-Vegas-Konzerte von 1970 gezeigt. Was aufgrund der Betagtheit des Materials eine ziemlich grobkörnige Angelegenheit ist. Manchmal ploppen zudem – wie bei einer mittelmäßigen Powerpoint-Präsentation – kleine Zusatzfenster auf, in denen noch ältere Filmchen ablaufen. Mehr passiert nicht.

Der größte Aufwand für die Macher bestand also darin, Elvis’ Stimme aus den Originalbändern zu isolieren, um ihn nun von einer Live-Band begleiten zu lassen, die im bläulichen Scheinwerferdunst hinter dem halb transparenten Gazevorhang spielt. Ziemlich schwermetallisch sind die Arrangements, die den ruhmreichen Rock’n’Roll-Sound ins Heute katapultieren sollen. Die Jungs sind gut, dröhnend die Gitarren, knackig die Bläser, der Schlagzeuger legt mächtig los, der Backgroundchor singt hingebungsvoll. Das Publikum lauscht, fein aufgereiht im Parkett und den Rängen, die Köpfe und Smartphones gen Bühne gereckt, still und andächtig wie bei einem Gottesdienst. Der King ist tot, es lebe der King! Halleluja!

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