zum Hauptinhalt
Szene aus dem "Rheingold" in der Inszenierung von Stefan Herheim.

© Bern Uhlig

Die Saison 2021/22 an der Deutschen Oper Berlin: Schatzgräber trifft Antikrist

Viel Wagner, Verdis "Les Vêpres Siciliennes" und manches Außergewöhnliche: Was die Deutsche Oper Berlin in der kommenden Spielzeit plant.

Für die ganz großen Werke des Musiktheaters wurde die Deutsche Oper vor genau 60 Jahren erbaut, auf den Ruinen des Theaters, das sich die stolzen Charlottenburger Bürger vor der Einbürgerung nach Berlin einst errichtet hatten. Und die Bühne begeht ihr Jubiläum darum mit dem Monumentalsten, was das Repertoire zu bieten hat: Richard Wagners „Ring des Nibelungen“, dirigiert von Generalmusikdirektor Donald Runnicles, szenisch zugerichtet von Stefan Herheim.

Zwei der vier Teile konnten unter Pandemiebedingungen bereits Premiere feiern, ab Herbst folgen nun „Götterdämmerung“ (12. Oktober, mit Nina Stemme als Brünnhilde) und „Siegfried“ (12. November, mit Clay Hilley in der Titelpartie). Drei Mal wieder die komplette Tetralogie in der kommenden Saison als Zyklus zu erleben sein.

Und noch eine weitere Wagner-Oper wird im Juni 2022 in der Bismarckstraße neu inszeniert, „Die Meistersinger von Nürnberg“. Regie führen Jossi Wieler und Sergio Morabito, das Bühnenbild entwirft Anna Viebrock, wiederum steht Donald Runnicles am Pult. Den Hans Sachs singt Johan Reuter, den Walther von Stolzing Klaus Florian Vogt, als Eva debütiert Rachel Harnisch.

Die Saison wird unter freiem Himmel beginnen

Großformatige Produktionen werden auch Giuseppe Verdis „Les Vêpres siciliennes“ (Premiere: 20. März, es dirigiert Enrique Mazzola, Regie führt Olivier Py) und Franz Schrekers „Der Schatzgräber“, den Christof Loy inszenieren wird (Premiere 1. Mai, Dirigent: Marc Albrecht).

Zwei Produktionen, deren Premieren 2020 verschoben werden mussten, werden nun nachgeholt: „Der Antikrist“ von Rued Langgaard, entstanden Ende der 1920er Jahre als schillernder Hybrid aus Oper, Oratorium und szenischer Sinfonie kommt im Januar heraus (Regie: Ersan Mondtag, Dirigent: Stephan Zilias), im April gastiert für zwei Vorstellungen die internationale Koproduktion „7 Deaths of Maria Callas“ von und mit Marina Abramović in Berlin.

Wegen der unsicheren Pandemielage wird die Deutsche Oper übrigens erst ab Oktober in ihrem 1800-Plätze-Saal spielen. Der Saisonstart 2021/22 findet zunächst open air auf dem Parkdeck des Hauses statt, mit „Best of“-Abenden von „Carmen“ und „La Traviata“ sowie eine Neuinszenierung von Mark-Anthony Turnages „Greek“ am 27. August. Das 1988 uraufgeführte Stück verlegt den antiken Ödipus-Mythos ins Londoner East End der Beatnik-Zeit. Es inszeniert Pinar Karabulut, es dirigiert die neue Kapellmeisterin der Deutschen Oper, Yi-Chen Lin.

Zur Startseite