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Der ukrainische Schriftsteller und Rilke-Übersetzer Juri Andruchowytsch ist einer der drei Preisträger der Goethe-Medaille 2016.

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Die Preisträger der Goethe-Medaille 2016: Drei Spezialisten für die Migration der Kulturen

Die Preisträger der Goethe-Medaille 2016 stehen fest: Der nigerianische Fotograf Akinbode Akinbiyi, der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch und der georgische Museumschef David Lordkipanidze erhalten die Auszeichnung am 28. August in Weimar.

Die Goethe-Medaille für Verdienste um die deutsche Sprache und den internationalen Kulturaustausch geht dieses Jahr an den nigerianischen Fotografen Akinbode Akinbiyi, den Schriftsteller Juri Andruchowytsch aus der Ukraine und den georgischen Museumsdirektor David Lordkipanidze. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, wird die Auszeichnung am 28. August im Weimarer Stadtschloss übergeben.

Die Verleihung steht unter dem Schwerpunktthema "Migration der Kulturen - Kulturen der Migration". Mit den Preisträgern Akinbiyi, Andruchowytsch und Lordkipanidze werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um den interkulturellen Austausch zwischen ihren Herkunftsländern und Deutschland verdient gemacht haben, wie es seitens des Goethe-Instituts heißt.

Akinobode Akinbiyi, der seit Anfang der 1990er Jahre in Berlin lebt und 2017 an der nächsten Documenta teilnimmt, bringt mit seinen Aufnahmen aus dem Alltag afrikanischer Großstädte den Betrachtern das urbane Leben in Afrika und die dortigen Migrationsbewegungen näher. Juri Andruchowytsch hat sich unter anderem mit der Übersetzung von Dichtern wie Rainer Maria Rilke ins Ukrainische einen Namen gemacht, auf diese Weise verschafft er laut Goethe-Institut der dortigen Leserschaft "einen neuen Zugang zu den deutschen Klassikern". Zentrale Themen seines schriftstellerischen Arbeit sind außerdem Wanderungs- und Migrationsbewegungen durch Europa, auf Deutsch erschienen von ihm u.a. "Moscoviada" (2006) und "Perversion" ( 2011).

Die drei Preisträger werden in Weimar über Migration und Kultur diskutieren

Der weltweit vernetzte Archäologe und Direktor des Georgischen Nationalmuseums David Lordkipanidze schließlich ist bekannt durch die Funde von 1,8 Millionen Jahre alten Skelettresten früher Hominiden in Georgien, eine bahnbrechende Entdeckung. Auch verantwortet er zahlreiche internationale Kooperationen, darunter mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Er initiierte unter anderem die Berliner Ausstellung der prähistorischen georgischen Goldfunde, "Medeas Gold", 2007 im Alten Museum.

Als Laudatorinnen sind die Künstlerin Eva Leitolf (Akinbiyi), die Übersetzerin Sabine Stöhr (Andruchowytsch) und die Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts, Friederike Fless (Lordkipanidze), angekündigt. Das Goethe-Institut veranstaltet gemeinsam mit dem Kunstfest Weimar einen Tag vor der Verleihung ein Gespräch mit den drei Preisträgern: Am Samstag, dem 27. August, werden Akinbode Akinbiyi, Juri Andruchowytsch und David Lordkipanidze mit der Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun, über Migration und Kultur diskutieren. Auch wird im Rahmen des Kunstfests vom 20. August bis zum 4. September die Ausstellung "Wanderungen in urbanen Zeiträumen" mit Fotos von Akinbode Akinbiyi in der Galerie Eigenheim zu sehen sein. 2015 ging die Goethe-Medaille, die immer zu Goethes Geburtstag verliehen wird, unter anderem an Neil MacGregor. Tsp

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