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Der Windsbacher Knabenchor kommt am 18. Juli nach Straupitz

© Mila Pavan

Die Pläne des Klassikfestivals für 2020: Agenten im Schlosspark

In ihrer 30. Saison stellen die Brandenburgischen Sommerkonzerte Beethoven und das Musikland Polen in den Mittelpunkt.

Arno Reckers hat viel Gutes getan für die Brandenburgischen Sommerkonzerte in seinen 14 Jahren als Geschäftsführer des Festivals. Und doch fällt sein Name nicht, als am Freitag die neue Saison vorgestellt wird. Erst auf Nachfrage ist zu erfahren, dass man sich "einvernehmlich" getrennt habe - und dass sowohl der Kulturmanager wie auch die verbliebenen Festivalmacher Stillschweigen über den Vorgang vereinbart hätten.

Ein Missklang bei der Pressekonferenz, obwohl es 2020 eigentlich allen Grund zum Feiern gibt. Denn die 30. Saison seit der Gründung der Brandenburgischen Sommerkonzerte steht an.

Ein Freundeskreis um den den Berliner Rechtsanwalt Werner Martin hatte das Festival kurz nach der Wende ins Leben gerufen, mit dem Ziel, sowohl Ost und West wie Stadt und Land zusammenzubringen.

Die Hauptstädter gingen auf Landpartie, um das wiedergewonnenen Umland neu zu entdecken. Und das tun sie heute noch gerne. Zusammen mit vielen Brandenburgern, die es zu schätzen wissen, wenn im Sommer die Musik mal nicht nur in den Metropolen spielt. Sondern in der Fläche, auf dem Dorf und in den Ackerbürgerstädtchen.

Joachim Pliquett, Solo-Trompeter des Deutschen Symphonie-Orchesters und der letzte Verbliebene aus dem Gründungsteam, präsentierte das Programm des Jubeljahres nun also zusammen mit der neuen Geschäftsführerin Constanze Brückner. Als ausgebildete Opernsängerin hat sie ein Faible fürs Vokale - und darum wird im Sommer auch jede Menge gesungen zwischen Lychen in der Uckermark und Cottbus.

Das Filmorchester Babelsberg spielt in Stechau

Schauspieler Sky du Mont bringt das Volkalsextett Sjaella am 12. Juli mit nach Kloster Zinna, am 18. Juli gastiert der Windsbacher Knabenchor in der Schinkelkirche von Straupitz, am 26. Juli sind "The Queen's Six" in der Potsdamer Friedenskirche zu erleben, sechs Sänger der St. Georges Chapel von Schloss Windsor. Zum Festivalausklang gibt es Beethovens "Fidelio" konzertant im Staatstheater Cottbus.

Einen Hauch Hollywood bringt das Filmorchester Babelsberg in den Schlosspark von Stechau, wenn dort am 20. Juni unter freiem Himmel James-Bond-Soundtracks erklingen. Ein weiteres Open-Air-Event ist am 5. September auf Schloss Lübbenau geplant: Das Original Vintage Orchestra will dann den Sound der "Goldenen Zwanziger" aufleben lassen.

Offiziell gefeiert wird das Jubiläum am 5. Juli in der brandenburgischen Landeshauptstadt: In der Potsdamer Nikolaikirche spielt das Philharmonische Orchester Cottbus dann ausschließlich polnische Werke. Weil der östliche Nachbar diesmal das Partnerland ist. Ein besonders schöne Projekt dazu findet bereits am Eröffnungswochenende statt und zwar auf beiden Seiten der Oder: Bei einem Doppelkonzert wird das Publikum dann von der Klosterkirche Guben hinüber wandern zur Theaterinsel von Gubin.

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