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So preist man Bücher in Buchhandlungen!

© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Deutscher Sachbuchpreis: Impulse für gesellschaftliche Debatten

Am Montag wird im Berliner Humboldt-Forum erstmals der Deutsche Sachbuchpreis verliehen. Nominiert sind acht Titel.

Es ist nicht so, dass man sich Jahr für Jahr bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises fragt, warum immer der Roman des Jahres gekürt wird und nie ein Sachbuch. Trotzdem, dann und wann stellt sich schon die Frage: Was ist eigentlich mit den Sachbüchern?

Die gibt es in reichen Mengen, viele gute überdies, und schließlich wird in Leipzig bei der Buchmesse seit vielen Jahren neben einem Roman und einer Übersetzung ebenfalls ein Sachbuch ausgezeichnet, zu schweigen vom Leipziger Preis der Europäischen Verständigung.

Nun hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, genauer. die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins zusammen mit der Deutschen Bank und dem Humboldt Forum einen Sachbuchpreis ins Leben gerufen, der jährlich vergeben werden soll.

Und nicht irgendeinen Sachbuchpreis, sondern den „Deutschen Sachbuchpreis“, analog zum Deutschen Buchpreis.

Der Preis ist mit 42.500 Euro dotiert

Ein „herausragendes, in deutscher Sprache verfasstes Sachbuch“ soll ausgezeichnet werden, „ein Buch, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt.“ Das klingt schon mal besser als „bester Roman des Jahres“, der ja immer nur extrem schwer auszuwählen ist. Viele Menschen, erst recht Literaturjurys haben bekanntlich differierende Vorstellungen von Güte und Qualität eines Romans.

Bei Sachbüchern ist es nochmal schwieriger, weil sie in der Regel spezielle Themen behandeln. „Herausragend“ und „Impulse setzen", darauf lässt sich jedenfalls einigen, der ultimative Anspruch bleibt hier angenehm außen vor. Eine siebenköpfige Jury vergibt den Preis, der mit stolzen 25 000 Euro dotiert ist, und wählt aus acht Titeln aus, von denen jeder allein für die Nominierung auch 2500 Euro bekommt, wie beim Deutschen Buchpreis.

Nominiert sind Jürgen Kaube mit seiner Hegel-Biografie, Asal Dardan mit „Betrachtungen einer Barbarin“, Andreas Kosserts „Flucht - Eine Menschheitsgeschichte“, Daniel Leeses Buch über Chinas Umgang mit seiner Vergangenheit, Michael Maars Untersuchung über das Geheimnis großer Literatur, Heike Behrends „Menschwerdung eines Affen“, Christoph Möllers „Freiheitsgrade“ und Mai Thi Nguyen-Kims „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“.

Gar nicht so leicht, Gemeinsamkeiten bei diesen Titeln zu finden - am Montag, um 18 Uhr, wird der Preis im Humboldt-Forum, allerdings noch ohne Publikum, erstmals verliehen.

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