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Begehrte Trophäe. Der Oscar, wichtigster Filmpreis weltweit.

© Nicolas Armer/dpa

Debatte um "Popular Film"-Kategorie: Doch keine neue Oscar-Sparte bei der Verleihung 2019

2019 sollte es eine neue Oscar-Sparte für populäre Filme geben. Nach kritischen Reaktionen zieht die Filmakademie diese Entscheidung vorerst zurück.

Bei der 91. Oscar-Verleihung im kommenden Februar wird es nun doch keine neue Sparte zur Würdigung von Publikums-Hits geben. Das gab die Filmakademie in Beverly Hills am Donnerstag bekannt. Damit machte der Verband einen Rückzieher von Plänen für die Einführung einer neuen Trophäen-Kategorie („popular film“), die Anfang August verkündet worden war. „Es gab eine Vielzahl von Reaktionen auf die Einführung eines neuen Preises und wir erkennen die Notwendigkeit für weitere Diskussionen mit unseren Mitgliedern“, teilte die Vorstandsvorsitzende der Academy, Dawn Hudson, mit. Man werde diesen Vorschlag weiter prüfen.

Hollywood hatte mit Verwunderung und Kritik auf den vor knapp einem Monat gefassten Beschluss für eine neue Trophäe reagiert. „Wirklich, diese „best pop movie“-Kategorie ist die schlechteste Idee der Akademie, seit sie mich gebeten haben, mit Schneewittchen zu singen“, lamentierte der Schauspieler Rob Lowe auf Twitter. Selbstironisch erinnerte er damit an seinen verpatzten Auftritt als Sänger auf der Oscar-Bühne im Jahr 1989.

Viele fragten sich, ob Genre-Filme wie der Horror-Hit „Get Out“ oder Actionstreifen wie „Mission Impossible 6“ oder „Deadpool 2“ dann nur für einen „populären“ Oscar nominiert werden könnten, aber nicht mehr in der prestigeträchtigen Sparte „Bester Film“. Gelegentlich räumen Blockbuster wie etwa „Titanic“ und „Herr der Ringe“ bei den Oscars ab, doch meist werden kleinere Produktionen in den Top-Sparten nominiert, wie etwa in diesem Jahr der Liebesfilm „Call Me By Your Name“ oder „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“.

Versuch, mehr Zuschauer zu gewinnen

Die Branche deutete den Plan als Bemühen, wieder mehr Zuschauer für die Oscar-Verleihung an den Bildschirm zu locken. In den vergangenen Jahren waren die Einschaltquoten gesunken, zuletzt verfolgten nur 26,5 Millionen Zuschauer die Show am Bildschirm mit. Den Rekord hält die Verleihung von 1998, als der Blockbuster „Titanic“ vor 55,2 Millionen Fernsehzuschauern abräumte.

An einigen angekündigten Änderungen will die Oscar-Akademie aber festhalten. So soll die nächste Gala im Februar 2019 auf drei Stunden begrenzt werden. Nach den neuen Plänen werden einige Preise im Dolby-Theater während der Werbepausen statt in der Live-Show ausgeteilt. Höhepunkte dieser Ehrungen sollen dann in gekürzter Form in die weltweite Übertragung eingespielt werden.

Nebenkategorien werden nicht mehr gezeigt

Betroffen seien 6 bis 8 Sparten der insgesamt 24 Kategorien, gab die Akademie am Donnerstag bekannt. Die Show-Produzenten träfen die Auswahl und nähmen jedes Jahr einen Wechsel vor. Konkrete Sparten nannten die Verleiher nicht. Vor allem Filmschaffende in Nebenkategorien wie Tonschnitt, Kurzfilm oder Make-up dürften sich sorgen, dass ihre Ehrungen zur Zeiteinsparung beschnitten werden.

Die 91. Trophäen-Gala im kommenden Jahr soll am 24. Februar über die Bühne gehen. Die Nominierungen für die nächsten Academy Awards werden am 22. Januar 2019 verkündet. (dpa)

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