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Helene Fischer mit ihrem Echo für Schlager bei der 27. Verleihung des Deutschen Musikpreises Echo.

© Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Debatte um Kollegah und Farid Bang: Helene Fischer nennt Rapper-Auftritt beim Echo "beschämend"

Helene Fischer hat sich zum Echo für Kollegah und Farid Bang geäußert. Mit dem Auftritt der Rapper sei "eine ethische Grenze klar überschritten" worden.

Nach dem Eklat um die Echo-Auszeichnung für ein als judenfeindlich kritisiertes Rap-Album von Kollegah und Farid Bang schaltet sich auch Echo-Rekordgewinnerin Helene Fischer ein. Sie habe es „unangemessen und beschämend“ gefunden, „die beiden bei der Preisverleihung auf der Bühne in dieser Art „performen“ zu sehen“, schrieb die Schlagersängerin am Donnerstagabend bei Facebook.

Dieser Musikpreis sei jahrelang ein Publikumspreis gewesen, auf den man stolz sein konnte. Sie habe sich über jeden einzelnen sehr gefreut, schrieb die 17-fache Preisträgerin: „Trotzdem finde ich, hätte man vorher überlegen sollen, ob man Gewalt, Hass und Wut eine solch große Präsenz im Fernsehen geben muss. Ich nehme an, dass ihr mir zustimmt, wenn ich hier sage: Nein.“

„Den Echo zu gewinnen ist vielleicht das eine, die beiden dort auch noch auftreten und ihre Show machen zu lassen, fand ich persönlich bedrückend“, schrieb Fischer. Ihr persönlich seien „Werte wie Menschlichkeit, Toleranz, Respekt und Gewaltfreiheit“ wichtig - „ganz gleich, woran man glaubt, woher man stammt, welche Hautfarbe man hat oder wen man liebt“.

Fischer sehe ihre Verantwortung als Künstlerin und Vorbild

Es sei schade, dass die Provokation der Rapper so viel Promotion entstehen lasse. „Nicht nur, dass man ihren gewaltverherrlichenden, antisemitischen, homophoben und frauenverachtenden Texten ein Podium geboten hat... auch die Bedeutung des Echo ist somit komplett in den Hintergrund geraten...“ Sie hoffe, „dass alle Verantwortlichen die Umsetzung des Echo überdenken“. Für sie sei in diesem Jahr „eine ethische Grenze klar überschritten“ worden, schrieb Fischer.

Medien hatten Fischer zuvor kritisiert, weil sie sich zu der politischen Debatte zunächst nicht geäußert hatte. Die Sängerin schrieb nun, es ärgere sie, dass das ganze Thema immer wieder mit ihrem Namen verknüpft worden sei. Sie habe nun ihr angebliches Schweigen gebrochen: „Dieses Thema beschäftigt mich einfach zu sehr. Da ich mir meiner Verantwortung als Künstlerin und vielleicht auch als Vorbild für jüngere Generationen durchaus bewusst bin, richte ich mich jetzt direkt an euch.“ (dpa)

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