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Links wischen, rechts wischen. Mit dem Smartphone können Nutzer bei Tinder Interesse an anderen signalisieren.

© dpa

Dating durch interaktive Videos: Tinder schickt seine Nutzer durch die Apokalypse

Die Dating-App will ihre Nutzer künftig wöchentlich in Videos durch einen interaktiven Weltuntergang schicken. Das soll bei der Partnersuche helfen.

Von Markus Lücker

Wie verschiedenste Hollywood-Filme vormachen, sind gerade Weltuntergangsszenarien das perfekte Umfeld, um nochmal schnell eine neue Romanze anzufangen, ehe es mit der Menschheit zu Ende geht. Davon haben sich wahrscheinlich auch die Entwickler hinter der Dating-App Tinder inspirieren lassen.

Ab dem 6. Oktober will Tinder seine Nutzer und Nutzerinnen wöchentlich mit kurzen interaktiven Videos durch „ein apokalyptisches Abenteuer“ schicken, heißt es in einer Ankündigung. In den Videos sollen die Nutzer immer wieder vor moralische Dilemmata gestellt werden, bei denen sie per Fingerwischen über den Fortgang der Handlung entscheiden müssen.

Noch wichtiger aber als der bloße Verlauf der Geschichten: Die Entscheidungen sollen auch die weitere Partnersuche über die App beeinflussen. Nutzer sollen ihr Verhalten bei den „Swipe Nights“ in ihren Profilen anzeigen lassen können. Die App-Macher erhoffen sich, dass hieraus Gesprächsstoff unter den Nutzern entsteht und dadurch die Kontaktaufnahme erleichtert wird.

Die Regisseurin arbeitete mit Drake

Das Projekt trägt den Namen "Swipe Night".
Das Projekt trägt den Namen "Swipe Night".

© Tinder

Wie die moralischen Entscheidungen genau aussehen werden, ist bislang noch nicht bekannt. Tinder kündigte nur an, dass jedes Video rund fünf Minuten in Anspruch nehmen soll. So wäre es aber gut vorstellbar, dass Anfragen für ein Date künftig nach dem Muster ablaufen: „Ich habe in deinem Profil gesehen, dass du auch gerne Schlafenden ihr letztes Essen klaust, um nicht in der Apokalypse zu verhungern. Wollen wir uns mal treffen?“

Tinder wendet sich mit dem Angebot explizit an junge Menschen zwischen 18 und 25. Diese würden aktuell die Hälfte der Nutzerschaft ausmachen. Für die Gestaltung der apokalyptischen Szenarien arbeitet Tinder mit der Regisseurin Karena Evans zusammen. Die Kanadierin ist bislang vor allem für ihre Arbeiten für den Musiker Drake bekannt. So drehte sie etwa das Musikvideo zu dessen Song „God's Plan“.

Vorläufig werden die interaktiven Geschichten nur für Nutzer in den USA verfügbar sein. Hinzu kommt, dass jedes der interaktiven Videos nur jeweils für sechs Stunden zwischen 18 Uhr und Mitternacht abrufbar sein wird. Ob „Swipe Night“ irgendwann auch in Deutschland verfügbar sein wird, ist unklar.

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