So singen Kreuzberger Chöre gegen die Isolation an

Streaming-Tipps für Mittwoch, 24. Juni
Klassik-Tipp
In der Londoner Wigmore Hall (die übrigens 1901 von der Berliner Pianofirma C. Bechstein als "Bechstein Hall" eröffnet worden war), gibt Cellist Guy Johnston an diesem Mittwoch um 13 Uhr (14 Uhr Berliner Zeit) ein "Lockdown"-Konzert mit Pianist Melvyn Tan. Auf dem Programm: Beethovens Variationen zu Mozarts Arie "Bei Männern, welche Liebe fühlen" aus der "Zauberflöte", Schumanns "Fantasiestücke" für Klarinette in einem Arrangement für Cello und Chopins Cellosonate g-Moll op. 65, eine von nur neun Kompositionen, die Chopin für ein anderes Instrument als Klavier geschrieben hat. Wie man musikalisch Stimmung verbreitet auch in der Corona-Pandemie, das weiß Johnston: Er spielt jede Woche für die Einwohner und Einwohnerinnen des Dorfes Cerne Abbas in der südenglischen Grafschaft Dorset vor dem Pub "The Royal Oak".

Chor-Tipp
Chorsängerinnen und -sänger sind wegen ihres hohen Aerosol-Ausstoßes besonders von den Corona-Maßnahmen betroffen. Viele weichen auf Plattformen wie Zoom aus, wo sie dann gemeinsam singen - ein mehr als dürftiger Ersatz. In seiner Komposition "Isolation" dreht Philip Lawton den Spieß um und macht die internetinhärente Beschränkungen - wie Verzögerungen und Überlagerungen - zu notwendigen Bestandteilen der Aufführung. Den Text hat Dichter Gerard Smyth in einer frühen Phasen der Pandemie verfasst, er soll einen optimistischen, hoffnungsfrohen Ausblikck geben ("The mornings are not so dark/the internet takes us to the works of art/tunes us in to Debussy or Paul Simon/brings us close to the faraway countr/where loved ones are"). Die Chöre der Kreuzberger Gemeinde Heilig Kreuz-Passion haben "Isolation" bereits am 17.6. online gesungen, eine zweite Aufführung ist für diesen Mittwoch um 20.30 Uhr angesetzt, zu verfolgen auf Youtube.
(Zusammenstellung: uba)
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