Bis Anfang Juni verfügbar: Herbert Fritschs Inszenierung von Mozarts "Così fan tutte" in Hamburg

Streamingtipps für Donnerstag, 21. Mai
Opern-Tipp
Die Staatsoper Hamburg zeigt Herbert Fritschs Inszenierung von „Così fan tutte“ aus dem Jahr 2018. Ein auf Hochglanz polierter Abend der affektierten Überzeichnungen, mit klaren Konturen und knallig-bunten Kostümen: „Alles gaga, das aber in Perfektion“, hieß es auf „Zeit online“. Mit exzellenter Besetzung; stimmlich sei diese Version von Mozarts Tragikomödie um Liebe und (Un-)Treue „einer der besten, die in der Hamburger Oper seit langem zu hören waren“, so das Blatt. Es wirken mit: Kartal Karagedik als Guglielmo, Dovlet Nurgeldiyev als Fernando, Sylvia Schwartz als Despina, Pietro Spagnoli als Alfonso, Maria Bengtsson als Fiordiligi und Ida Aldrian als Dorabella. Die musikalische Leitung des gut zweieinhalbstündigen Abends hat Sébastien Rouland. Online noch bis 1. Juni.
Film-Tipp
Die international beste Arthouse-Plattform ist und bleibt bis auf weiteres Mubi.com. Wer davor zurückscheut, sich locker zu machen und wieder bedenkenlos hinaus in die Welt zu stürmen, der kann die Welt zu sich nach Hause einladen und die Plattform für Autorenfilm-Klassiker und -Newcomer mittels einwöchigem Probe-Abo einfach mal testen. Schon weil dort seit Anfang des Monats die großartigen frühen Filme von Jim Jarmusch („Permanent Vacation“, „Stranger than Paradise“, „Down By Law“) verfügbar sind, oder Produktionen des indischen Regiemeisters Satyajit Ray („Der Schachspieler“)? Heute geht das bosnische Debüt „Take Me Somewhere Nice“ online, eine Mischung aus Roadmovie und Coming-of-Age-Story. Am Freitag ist Jarmuschs „Night on Earth“ am Start, am Montag Tarkowskis „Nosthalgia“, Ende des Monats Marco Ferreris herrlich böse Bourgeoisie-Satire „Das große Fressen“. Für einen Erinnerungsabend an den vor wenigen Tagen gestorbenen Michel Piccoli finden sich Dutzende weitere Piccoli-Filme in der Leihbiblioth
[Aktuelle Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Die Entwicklungen speziell in Berlin an dieser Stelle.]
Hörspiel-Tipp
Das 11. Berliner Hörspielfestival der Akademie der Künste findet ab heute online statt, täglich von 18 bis 23 Uhr, bis 24. Mai. Für den Hauptwettbewerb sind 16 Produktionen nominiert, darunter vier „Corona-Stücke“. Der Dokumentarfilmer Thomas Heise („Heimat ist ein Raum aus Zeit“), der auch Direktor der Akademiesektion Film- und Medienkunst ist, eröffnet das Festival an diesem Donnerstag. Sämtliche nominierten Hörspiele werden live über die Websites und Youtube-Kanäle des Festivals, der Akademie der Künste sowie von Radio Eins gestreamt. Die Wettbewerbskategorien lauten (schräg, aber kein Witz): „Das lange brennende Mikro“ (Stücke von 20 bis 60 Min.), „Das kurze brennende Mikro (5 bis 20 Min.), „Das glühende Knopfmikro (1 bis 5 Min.) und für internationale Produktionen „The burning mic“ (1 bis 60 Min.). Hinzu kommen sogenannte MikroFlitzer, die maximal eine Minute lang sein dürfen und zwei Bedingungen erfüllen müssen: Der Satz „Erst mal nur alles“ muss vorkommen, ebenso das Geräusch einer taumelnden Weltkugel. Erstaunlich, dass die überhaupt ein Geräusch macht.
Los geht es heute mit den MikroFlitzern. An jedem Abend wird einer der Wettbewerbe präsentiert, die Lang-Produktionen sind über alle vier Tage zu sehen. Insgesamt laufen 51 Beiträge. Wer will kann direkt im Anschluss mit abstimmen und Kommentare beisteuern. Die Preisverleihungen für die jeweilige Kategorie findet ebenfalls am gleichen Abend statt, und der komplette Stream bleibt bis zum 31. Mai online.
Reportage-Tipp
Surfen wir mal wieder zur Arte-Mediathek und zur dortigen Reportage-Serie „Viral“, dem „Wertjournal einer Pandemie“. Da die Korrespondenten aus aller Welt wegen der Pandemie vor Ort meist nicht mit einem Team zusammenarbeiten können, berichten sie seit Ende März in kurzen persönlichen Filmen vom Alltag in ihrem jeweiligen Land und filmen sich dabei selbst. Die Serie mit 10- bis 15-minütigen Beiträgen ist inzwischen bei Nummer 33 angekommen, jedes Journal versammelt Kurzberichte aus mehreren Ländern. So erfährt man zum Beispiel, dass die Menschen in Madagaskar gerade auf die antivirale Heilkraft eines Pflanzenextrakts schwören, die Brasilianer den hochprozentigen Cachaça als Hausmittel gegen Corona trinken und die Kolumbianer verstärkt mit Eukalyptus inhalieren. In Japan entwickelt ausgerechnet Fujifilm eine Anti-Covid-19-Tablette, und in Tel Aviv wurde eine Klinik in einem Parkhaus eingerichtet. Mit Video-Überwachung der provisorischen Krankenzimmer, zwecks Kontaktvermeidung.
(Zusammenstellung: chp)
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