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Freunde fürs Leben: Josi und Rocco in einem aktuellen Panel.

© Flix/FAZ

Zeitungscomic „Glücks Kind“: Glücks Schmied

Jahrelang hat Flix im Tagesspiegel Comic-Strips veröffentlicht, aktuell läuft in der FAZ seine Serie „Glücks Kind“. Jetzt gibt es einen ersten Sammelband.

Der zu Angst und Schwermut neigende Schriftsteller Phil Glück sucht in einem abgeschiedenen Haus auf dem Land neue Inspiration – und findet stattdessen täglich neue Herausforderungen, die ihm seine rhetorisch überlegene Tochter Josi und deren bester Freund, der dreibeinige Waschbär Rocco, bescheren.

Woche für Woche veröffentlicht der Berliner Autor und Zeichner Flix, dessen Strips über viele Jahre hinweg auch im Tagesspiegel erschienen sind, in der „FAZ“ seine Serie „Glücks Kind“, jetzt gibt es die bislang erschienenen Strips in leicht überarbeiteter Form als Buch.

„Calvin und Hobbes“ lassen grüßen

Man merkt, dass die jeweils in sich geschlossen angelegten Episoden auch als größere Erzählung funktionieren und die Dynamik zwischen den Figuren so angelegt ist, dass man ihnen gerne bei der Alltagsbewältigung zuschaut – und beim Träumen.

Das ist meist sehr charmant und witzig erzählt, manchmal mit überraschend viel Tiefgang und magischem Realismus, gelegentlich aber auch an der Grenze zu Kitsch und Kalenderspruch-Weisheit („Ohne Regen keine Blumen“).

Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Seit 2015 läuft der Strip in der FAZ.
Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Seit 2015 läuft der Strip in der FAZ.

© FAZ/Flix

Zudem hat sich Flix vor allem bezüglich der Beziehung von Josi zu Rocco so sehr von „Calvin und Hobbes“ inspirieren lassen, dass man sich an manchen Stellen etwas weniger offensichtliche Parallelen zu dem klassischen Zeitungsstrip von Bill Watterson gewünscht hätte.

Aber dank der speziellen Ausprägung der Figuren, ihrer liebevollen Beziehung zueinander, der Energie von Josi und einiger zunehmend interessanter Nebenfiguren ist mit „Glücks Kind“ doch unterm Strich etwas ganz Eigenes entstanden.

Neben den pointierten Dialogen überzeugt das Werk auch durch Flix’ in den vergangenen Jahren weiter gereifte zeichnerische Finesse, mit der er die Gefühle seiner Figuren zu Papier bringt.

Flix: Glücks Kind, Carlsen, 95 Seiten, 19,99 Euro. Online finden sich alle Folgen auf der Website von Flix sowie bei der FAZ.

Mit viel Herz: Das Cover des besprochenen Sammelbandes.
Mit viel Herz: Das Cover des besprochenen Sammelbandes.

© Carlsen

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