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Sexyness und Stärke. Eine Wonder-Woman-Seite aus den 1940er Jahren.

© Panini

Wonder Woman: Ein Lasso und tausend Looks

Am 15. Juni startet der Wonder-Woman-Kinofilm in Deutschland. Ein Sammelband zeigt die Entwicklung der Comicfigur von William Moulton Marston.

Mit dem Job bei den UN hat es ja dann doch nicht geklappt: Nur zwei Monate nachdem Wonder Woman vergangenes Jahr zur Sonderbotschafterin für die Stärkung von Frauen und Mädchen ernannt worden war, zogen die Vereinten Nationen die Superheldin wieder von ihrem Posten ab. Es hatte massive Proteste gegeben.

Dabei verfügt die 1941 von William Moulton Marston mit dem Geburtsnamen Diana geschaffene Amazonenprinzessin über viel Erfahrung in Sachen Empowerment und auch in der Politik. So war sie sogar schon einmal Präsidentin der USA – allerdings nur in einer magischen Parallelwelt des Jahres 3004. Wie es dort zuging, kann man nun in der „Wonder Woman Anthologie“ nachlesen, die ausgewählte Episoden aus 75 Jahren versammelt.

Immer wieder wird ihre Geschichte neu interpretiert

Besonders reizvoll ist der Blick zurück in die frühen Tage der Figur, als sie es etwa in den Vierzigern (siehe Bild oben) mit einer ganzen Bande von Schurkinnen zu tun bekommt. Der damalige Look der Heldin ähnelt auffällig dem Styling, das sich einige Jahre später das Pin-up-Girl Bettie Page zulegen sollte.

Wobei Sexyness für Wonder Woman natürlich nie im Vordergrund steht. Sie setzt ihre Stärken und ihr magisches Lasso für edle Ziele ein. Die Rettung des abgestürzten US-Piloten Steve Trevor gehört dabei genauso zu ihren Ursprungsmythen wie die Erschaffung durch ihre königliche Mutter Hippolyta, die ihren Körper aus Ton formte. Es ist spannend zu sehen, wie verschiedene Zeichner und Autoren des DC-Verlages diese Geschichten immer wieder anders interpretiert und variiert haben.

Zeitreise: Das Cover der besprochenen Anthologie.
Zeitreise: Das Cover der besprochenen Anthologie.

© Panini

Allerdings ist die Fülle der Wonder-Woman-Neustarts und Nebenwelten sogar für eine 400-seitige Anthologie zu viel. Doch ein kurzer Blick in einige der im Untertitel angeführten „vielen Gesichter“ gelingt. Wozu auch die Einleitungstexte zu den Kapiteln sowie die Kurzbiografien der Schöpfer beitragen. Am 15. Juni kommt ein weiteres Gesicht dazu: Dann prescht Wonder Woman hierzulande über die Kinoleinwände.

„Wonder Woman Anthologie. Die vielen Gesichter der Amazonenprinzessin“, Panini, 404 Seiten, 34,99 Euro.

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