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Strahlender Held: Zachary Levi als Shazam und Jack Dylan Grazer als Freddy Freeman.

© Steve Wilkie/Warner Bros./dpa

Superheldenkomödie „Shazam!“: Käpt'n Britzelfinger

Die Comicverfilmung „Shazam!“ überrascht mit Leichtigkeit und einer selbstreferenziellen Komik, die die Fans begeistern dürfte.

Von Jörg Wunder

Welcher 14-Jährige hat nicht mal davon geträumt, ein Superheld zu sein? Gerade war Billy (Asher Angel) noch ein verzagter Teenager, der nach seiner verschollenen Mutter sucht und mit seiner sympathisch-chaotischen Pflegefamilie samt fünf Patchwork-Geschwistern hadert, als ihm Wunderliches widerfährt: Aus der U-Bahn von Philadelphia wird er in die Tropfsteinhöhle eines uralten Magiers gezaubert und durch Aussprechen des Wortes „Shazam!“ in einen (körperlich) erwachsenen Übermenschen (Zachary Levi) mit schrillem Outfit verwandelt, der die Welt vor bösen Mächten retten soll.

Der Mut zahlt sich aus

Mit seinem Pflegebruder Freddy (Jack Dylan Glazer), einem Nerd, dessen wertvollster Besitz eine „echte“ an Superman abgeprallte Kugel ist, macht er sich aber erstmal daran, die Kräfte des göttergleichen Heldenkörpers auszutesten.

Anders als das von Anfang an mit Selbstironie ausgestattete Marvel Cinematic Universe hat sich die Konkurrenz von DC mit Humor lange schwergetan. Es gab gute Ansätze in „Wonder Woman“ und „Aquaman“, aber nicht nur die bleiernen Zack-Snyder-Filme um Superman und Batman ächzten unter einer Mischung aus Heldenpathos und rohrkrepierenden Insiderwitzen.

Mit der Verpflichtung des Schweden David F. Sandberg („Lights Out“) hat DC ein bewährtes Marvel-Rezept kopiert und einem noch relativ unbekannten Genre-Regisseur ein Blockbuster-Budget anvertraut. Der Mut zahlt sich aus: „Shazam!“ überrascht mit dramaturgischer und inszenatorischer Leichtigkeit und einer selbstreferenziellen Komik, die die Fans begeistern dürfte.

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Die Held-Sidekick-Konstellation im Teenie-Kosmos ähnelt Marvels „Spider-Man: Homecoming“, doch durch den Körpertausch-Aspekt - Billy bleibt auch im Erwachsenenkörper ein Pubertierender - kommt eine aus Filmen wie „Big“ (1988) bekannte Verfremdungsebene hinzu.

Gerade das Spiel zwischen dem ungleichen Paar Zachary Levi und Jack Dylan Glazer schlägt humoristische Funken, die super getimt sind. Da kann man darüber hinwegsehen, dass der unvermeidliche Bösewicht mit Mark Strong zwar gut besetzt ist, seine Schurken-Agenda - die Entfesselung der (als schauderhafte Monstren dargestellten) Sieben Todsünden - aber wieder mal in einen mäßig originellen Showdown mit CGI- Overkill mündet.

Insgesamt ist „Shazam!“ jedoch eine willkommene Frischzellenkur für das Genre des Superheldenfilms. Marvel wird sich anstrengen müssen. Originell.

„Shazam!“, ab 4.4. im Kino, USA 2019, 132 Min., R: David F. Sandberg, D: Zachary Levi, Asher Angel, Jack Dylan Glazer

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