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Eine Szene aus „Hugo & Hassan“.

© Klett

Kindercomic „Hugo & Hassan“: Für immer Jungs

Dynamisch, pointenreich und nah am echten Leben: Der Kindercomic „Hugo & Hassan“ erzählt Geschichten aus dem Alltag zweier moderner Lausbuben.

Heute verwendet kaum noch jemand Wörter wie Bengel oder Lausbub. Dennoch sind Hugo und Hassan, die beiden Titelhelden und Protagonisten des ersten gemeinsamen Comics der Dänen Kim Fupz Aakeson und Rasmus Bregnhøi („Hugo & Hassan“, Klett Kinderbuch, 102 S., 15 €), genau das: Freche Jungs, die ständig Sprüche klopfen und jede Menge Unsinn im Kopf haben.

Bei ihrem ersten Treffen dissen sich Hugo und der gerade erst hergezogene Hassan so richtig und gehen mit einem herablassenden „Loser“ in Richtung des jeweils anderen auseinander. Als Hugos Mutter kurz darauf fragt, mit wem ihr Sohn sich im Hof unterhalten habe, lautet die Antwort jedoch: Einem neuen Freund.

Eine Front gegen die Welt der Erwachsenen

Manchmal läuft das bei Kids einfach so. Selbst wenn sie sich später während Ramadan um die letzte Rosine prügeln oder beim Fußball rangeln, sind Hugo und Hassan fortan eine dreiste Front gegen die Welt, besonders die Erwachsenen. Draußen spielen statt am Computer zocken? Sich im Schwimmbad an die Regeln halten? Nett zum neuen Lover der Mutter sein? Darauf haben die beiden opportunistischen Jungs gar keinen Bock.

Außerdem suchen sie das perfekte Halloweenkostüm, wollen mit Pfandflaschen und Süßigkeiten reich werden und würden beim Kampfsporttraining gern krasse Moves lernen. Allerdings bekommen die beiden öfters auf die Klappe, die sie zuvor mächtig weit aufreißen, oder fallen sonst wie auf den Boden der Tatsachen zurück und müssen erkennen, dass sie eben Kinder sind ...

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Der 1958 geborene Kim Fupz Aakeson schrieb schon viele Kinderbücher und Jugendromane für alle Altersklassen und erhielt dafür in seiner dänischen Heimat zahlreiche Preise. Sein Landsmann Rasmus Bregnhøi, Jahrgang 1965, arbeitet als Maler, Autor, Illustrator und Comickünstler, wobei das Multitalent an mehr als 100 Kinderbüchern mitwirkte – hierzulande kennt man am ehesten die von Bregnhøi bebilderten „Mira“-Comics.

Das Titelbild des besprochenen Buches.
Das Titelbild des besprochenen Buches.

© Klett

„Hugo & Hassan“, die erste Gemeinschaftsproduktion von Bregnhøi und Aakeson, präsentiert sich wild und witzig. Das gilt sowohl für die Storys und ihre Jugendsprache als auch für die Optik. Dass die Zeichnungen immer ein bisschen kritzelig und bewusst krumm aussehen, trägt zur eigenen Dynamik des Bandes bei. Zudem tut sich der zehn Episoden umfassende Comic durch meistens sehr gut sitzende Pointen der gegenwarts- und wirklichkeitsnahen Geschichten hervor.

Dass die beiden Hauptfiguren so reden und denken, wie Jungs das heute eben tun, macht Hugo und Hassan definitiv zu Identifikationsfiguren. Ob sie als Vorbilder taugen, steht auf einem anderen Blatt, doch wären sie ja nicht die ersten Lausbuben der Literaturgeschichte, die als abschreckendes Beispiel dienen sollen, deren Eskapaden aber trotzdem jede Menge Spaß machen.

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