zum Hauptinhalt
Während einige Händler und Künstler befürchten, wegen geringer Umsätze nicht mal auf ihre Standkosten zu kommen, freuen sich andere über viele neue Kunden, die sie auf reinen Comicveranstaltungen nicht getroffen hätten. Hier der Stand von Plem Plem Productions.

© Lars von Törne

German Comic Con Berlin: Fan-Fest unterm Funkturm

Bei der Comic Con Berlin trafen sich am Wochenende Tausende Film- und Comic-Fans – zum Teil verkleidet. Berühmte Zeichner gaben sich ebenso die Ehre wie bekannte Hollywood-Stars.

In Nordamerika sind sie eine feste Institution für Film- und Comicfans, jetzt scheint sich der Trend auch in Deutschland zu etablieren. Tausende Besucher – die Veranstalter meldeten gut 15.000 verkaufte Eintrittskarten – verbrachten das Wochenende auf der ersten Berliner Comic Con in den Messehallen unterm Funkturm. Besonders begehrt waren persönliche Begegnungen mit Hollywoodstars wie Chad L. Coleman („The Walking Dead“), Christopher Lloyd („Zurück in die Zukunft“) und Billie Piper („Doctor Who“), die sich mit Besuchern fotografieren ließen und Autogramme gaben – gegen zusätzliches Geld, wie es in den USA üblich ist. Das schreckte die Fans offenbar nicht ab: Manche Warteschlange zog sich hunderte Meter durch die zwei Messehallen.

Für andere Besucher ging es vor allem darum, ihre selbst gemachten Cosplay-Kostüme vorzustellen. So sah man Dutzende Spider-Man- und Batman-Darsteller, Hauptfiguren diverser Manga- und Anime-Serien neben Star-Wars-Figuren und Indiana-Jones-Doubles. Comicfans kamen an den Ständen von Dutzenden Zeichnern und Verlagen auf ihre Kosten. Besonders lang war die Schlange vor dem Tisch von US-Zeichner Don Rosa, der von den Fans vor allem für seine Onkel-Dagobert-Geschichten geliebt wird.

Auf zwei Bühnen gab es an beiden Tagen Podiumsgespräche mit den Film- und Comicstars. Die Bilanz bei Comicverlegern und Comiczeichnern fiel allerdings ambivalent aus. Während manche von der vielen Laufkundschaft nur wenig profitierten und sich über mangelndes Interesse des Publikums an Comics beklagten, freuten sich andere, hier viele neue Leser gefunden zu haben, die eigentlich wegen der Hollywoodstars gekommen waren, dann aber nebenbei auch noch ein paar neue Comics mit auf den Heimweg nahmen.

Neben Künstlern gab es auch interessante neue Comic-Projekte von Unternehmern zu entdecken. So will der Berliner Gastronom Johny Daniel Morsch kommendes Jahr in Mitte ein „Heroes Diner“ eröffnen, ein Comic-Themenrestaurant im Zeichen der Superhelden des DC-Verlages. Die Rechte dafür habe ihm der Warner-Konzern bereits zugestanden, erzählt er. Auch gebe es bereits zwei namhafte Investoren. Nun sammelt er für das Diner, das im Stil von Batmans Bat-Höhle gestaltet werden soll, weitere Unterstützer im Internet.

Zur Startseite