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Meister seines Faches. Jack Ramirez gibt seiner Umwelt einige Rätsel auf.

© Schreiber & Leser

Genre-Comic „Shooting Ramirez“: Ein Mann für alle Fälle

In „Shooting Ramirez“ verknüpft Nicolas Petrimaux Krimi- und Action-Elemente mit viel schwarzem Humor zu einer enorm unterhaltsamen Mischung.

Wer ist dieser Kerl? Für seine Kollegen ist Jack Ramirez ein Held. Er ist fleißig, umgänglich und hat als Kundendienstmitarbeiter der in Arizona ansässigen Firma Robotop noch jeden kaputten Hochleistungsstaubsauger repariert bekommen.

Noch ein paar Rechnungen offen. Eine Szene aus „Shooting Ramirez“.
Noch ein paar Rechnungen offen. Eine Szene aus „Shooting Ramirez“.

© Schreibe & Leser

Für eine mexikanische Mafiagruppe hingegen ist der stumme Mann mit dem Schnäuzer, dem Wuschelkopf und dem traurigen Hundeblick ein Verräter, ein untergetauchter Auftragskiller, mit dem das Kartell noch ein paar Rechnungen offen hat.

Und für die Polizei ist er am Ende des ersten Bandes dieser irrwitzigen Geschichte einer der Hauptverdächtigen nach einer verheerenden Explosion.

Viel Liebe zum Detail in jeder Szene

In „Shooting Ramirez“ (aus dem Französischen von Resel Rebiersch, Schreiber & Leser, 144 S., 24,80 €) verknüpft der 1982 geborene Franzose Nicolas Petrimaux klassische Krimi- und Actionkino-Elemente mit viel schwarzem Humor und beiläufiger Brutalität in bester Tarantino-Manier zu einer enorm unterhaltsamen Mischung.

Und einer sehr ansehnlichen dazu. Der studierte Kommunikationsdesigner Petrimaux hat sich sein Geld lange mit dem Entwickeln von Videospielen verdient, an Kurzfilmen und Werbespots mitgearbeitet. Die Liebe zum visuellen Detail ist jeder Seite dieses Albums anzusehen.

Das Titelbild des besprochenen Albums.
Das Titelbild des besprochenen Albums.

© Schreiber & Leser

Die Handlung ist im Jahr 1987 angesiedelt, die mit präzisem Strich leicht karikiert gezeichneten Figuren agieren in einem perfekt durchkomponierten Setting - bis hin zu Retro-Werbeanzeigen für die in der Story auftauchenden Autos, Kleidungsstücke und Staubsauger zwischen den einzelnen Kapiteln. Die ausgefeilte Kolorierung und das dynamische Spiel mit Panels runden das Werk ab.

Der einzige Nachteil: Das vorliegende Album ist nur der erste Teil einer auf drei Bände angelegten Erzählung - und es endet mit einem Cliffhanger, nach dem man sofort zu Band zwei greifen möchte. Der erscheint jedoch nach Angaben des Verlages erst in einem Jahr.

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