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Regisseur Franco Zeffirelli im Jahr 2004.

© Paolo Cocco/AFP

Ciao, Maestro: Zum Tod von Franco Zeffirelli

Franco Zeffirelli galt als eigenwillig, doch ihm gelang immer wieder Überraschendes. Jetzt ist der italienische Regisseur im Alter von 96 Jahren gestorben.

Der Regisseur Franco Zeffirelli ist tot. Der gebürtige Florentiner starb am Samstag 96-jährig in seinem römischen Zuhause. Kaum ein anderer Regisseur konnte italienische Oper so opulent in Szene setzen. Seine Inszenierungen waren üppig und bunt wie ein Tizian-Gemälde. „Zu viel war ihm noch nie genug“, wurde über ihn geschrieben.

Er galt als eigenwillig, manchmal radikal in seinen Ansichten und zornig auf alles, was ihm nicht ins Konzept passte. „Ich war immer schon ein zynischer, alter Wolf“, bekannte er einmal. Zeffirelli arbeitete mit den Großen seines Fachs, von Riccardo Muti über Joan Sutherland bis Luciano Pavarotti.

Obwohl seine großen Würfe Jahrzehnte zurückliegen, gelang ihm auch im Alter noch Überraschendes, etwa „Callas Forever“ (2002). Der Film mit Fanny Ardant in der Hauptrolle erregte auch deshalb Aufsehen, weil Zeffirelli darauf beharrte, dass er nicht beim Festival von Venedig gezeigt werden dürfe. Zuvor war ihm bereits mit „Tee mit Mussolini“ (1999) etwas Neues gelungen.

Nicht nur konnte er weibliche Superstars wie Cher, Maggie Smith und Judi Dench verpflichten – er schwelgte auch in Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend in Florenz. Den Anstoß für die Laufbahn bei Theater und Film hatte Luchino Visconti (1906-1976) gegeben, der ihn nach dem Zweiten Weltkrieg zu seinem Assistenten machte.

Zunächst wurde Zeffirelli als Bühnenbildner bekannt, gemeinsam mit Salvador Dalí schuf er die Kulissen für eine Shakespeare-Inszenierung. 1953 führte er erstmals an der Mailänder Scala Regie. 1966 verfilmte er Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ mit Elizabeth Taylor und Richard Burdon. Trotz der Top-Stars attestierten ihm viele Kritiker einen Mangel an Originalität. (dpa)

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